Blutiges Familiendrama in Köln:Polizei findet geköpften Mann

Ein telefonischer Hilferuf geht bei der Polizei ein, Beamte brechen eine Wohnung auf und finden zwei Leichen - eine davon ohne Kopf. Inzwischen glauben die Ermittler, den Hergang der Bluttat ungefähr rekonstruieren zu können.

"Wir gehen nicht davon aus, dass eine dritte Person beteiligt war", sagte Oberstaatsanwalt Alf Willwacher. Die Identität der Toten sei noch nicht eindeutig geklärt. Vermutlich handele es sich aber um den 70 Jahre alten Wohnungsmieter und seinen Sohn. Die Ermittler glauben, dass der 24-Jährige seinen Vater mit Messerstichen in den Hals getötet hat. Anschließend hat sich der Sohn offenbar selbst umgebracht - mit der elektrischen Säge.

Polizei am Tatort in Köln-Sülz (Foto: Foto: dpa)

Am Vortag hatten die Beamten die beiden Toten in der Wohnung im Kölner Stadtteil Sülz gefunden. Bei der Leiche des Sohnes war der Kopf abgetrennt. Die Wohnung war gewaltsam geöffnet worden, nachdem ein telefonischer Hilferuf bei der Polizei eingegangen und dann abgebrochen war. Möglicherweise stammte der Hilferuf vom Vater, so Willwacher. In der Wohnung seien die Tatwerkzeuge gefunden worden.

Das mögliche Motiv ist noch ungeklärt. In der Wohnung seien schriftliche Unterlagen gefunden worden, die in Zusammenhang mit dem Tatgeschehen stehen könnten, erklärte Willwacher. Die Unterlagen würden derzeit ausgewertet.

Die Familie habe sehr zurückgezogen gelebt. Kölner Medien berichteten am Dienstag, dass die Ehefrau des 70-Jährigen vor einigen Jahren gestorben sei, es habe Gerüchte um Selbstmord gegeben.

Ebenfalls am Montag war im Kölner Stadtteil Raderthal ein Ehepaar tot in seiner Wohnung aufgefunden worden. Die Leichen der 51-jährigen Frau und ihres 60 Jahre alten Mannes seien schon verwest gewesen, teilte die Polizei am Dienstag mit. Das Ehepaar wohnte in einem Mehrfamilienhaus der städtischen Obdachlosenhilfe. Zwischen den Fällen in Sülz und Raderthal besteht laut Polizei kein Zusammenhang.

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