Bissige Biester:Zecken auf der Lauer

Das Risiko, von einer Zecke gebissen zu werden und sich so eine Hirnhautentzündung einzufangen, ist in Deutschland weiter gestiegen.

Von Katharina Grund

Zwar ist die Zahl der gemeldeten Fälle, in denen sich Menschen mit der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) infiziert hatten, etwas geringer als im Vorjahr. Der Gefahrenatlas des Robert-Koch-Instituts weist für 2005 jedoch sieben neue Städte und Landkreise als Risikogebiete aus.

Die Zecken zählen - völlig zu Recht - zu den eher unbeliebten Tierarten. (Foto: Foto: dpa)

Bundesweit sind damit mittlerweile 90 Gebiete betroffen. Erstmals hatte sich auch in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen-Anhalt jeweils ein Mensch angesteckt. Noch reicht die Zahl der Fälle allerdings nicht aus, um auch diese Regionen zu Risikogebieten zu erklären.

Die mit Abstand größte Gefahr, sich mit dem FSME-Virus zu infizieren, besteht nach wie vor in Bayern und Baden-Württemberg. Fast 90 Prozent der Infektionen traten in diesen Bundesländern auf.

Auch hier wurden zusätzliche Gebiete in den Gefahrenatlas aufgenommen. Peter Kimmig vom Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg hält die Ausweisung von Risikogebieten speziell in Süddeutschland jedoch für "völlig verwirrend". Es sei unwahrscheinlich, dass die Gefahr, an FSME zu erkranken von einem Landkreis zum nächsten abreiße.

Vielmehr sei ganz Süddeutschland ein großes Risikogebiet. Lediglich das Ausmaß der Untersuchungen variiere. Immer mehr Krankenkassen übernehmen darum vorsorglich auch in Nichtrisikogebieten die Kosten für FSME-Impfungen.

© SZ vom 29.04.2005 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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