Frauen abzulichten hat für Bettina Rheims nichts mit Schönheit zu tun. "Sie sind wie ein Spiegel für mich", sagt sie.
"Ich bin tatsächlich nicht so gut darin, Männer zu fotografieren. Immer wieder bin ich gefragt worden, warum das so ist", sagt Rheims. Je androgyner das Model, desto leichter fällt ihr das Foto dann vermutlich - so wie in dieser Aufnahme.
Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussehen mag: Frauen schätzen Bettina Rheims Werk mehr als Männer.
Rheims sagt: In Werbeanzeigen fände sich mehr Nacktheit als in ihren Bildern. Es ginge nicht darum, die Kleider abzulegen. "Das meiste an sexueller Energie, die von den Frauen auf meinen Fotos ausgeht, kommt von einer Geste, vom Look, von etwas anderem als der Nacktheit. Das wäre zu einfach und das wäre auch dumm."
Trotzdem liebt sie es Frauen aussehen zu lassen, "als wäre es jetzt drei Uhr nachts und sie kämen gerade aus dem Bett eines anderen. Erschöpft von der Lust."
Im Taschen-Verlag ist jetzt ein Bildband erschienen, der 40 Jahre künstlerisches Schaffen der Fotografin zusammenfassen soll. Preis: 500 €.