Berliner "Ehrenmord"-Prozess:19-jähriger Türke gesteht Tötung seiner Schwester

Der junge Mann habe die 23-Jährige umgebracht, weil er ihren westlichen Lebenswandel und ihre Moralvorstellungen missbilligt habe. Heute bereue er die Tat, sagte sein Verteidiger.

Im Prozess um einen "Ehrenmord" an einer jungen Deutsch-Türkin in Berlin hat ihr 19-jähriger Bruder die Tat gestanden. "Ich habe meine Schwester getötet. Niemand in der Familie hat mir dabei geholfen", ließ der jüngste der drei angeklagten Brüder über seinen Verteidiger am Mittwoch zum Prozessauftakt vor dem Berliner Landgericht erklären.

Eine Rose legt eine junge Frau an der Bushaltestelle Oberlandgarten in Berlin-Tempelhof nieder. Dort war am 07.02.2005 die türkischstämmige Berlinerin getötet worden. (Foto: Foto: dpa)

Er habe seine 23-jährige Schwester getötet, weil er ihren westlichen Lebenswandel und ihre Moralvorstellungen missbilligt habe. Heute bereue er die Tat.

Die Anklage wirft dem 19-Jährigen sowie zwei mitangeklagten Brüdern im Alter von 24 und 26 Jahren gemeinschaftlichen Mord aus Heimtücke und niederen Beweggründen vor. Hatin Sürücü wurde am 7. Februar mit drei Pistolenschüssen in den Kopf getötet. Die beiden Mitangeklagten wiesen über ihre Verteidiger eine Tatbeteiligung zurück.

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