Benefiz-Konzert:Mit Beyonce und Bono gegen Aids.

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Nelson Mandela hatte gerufen, und die Musik-Elite hatte nicht lange gezögert. 40.000 Zuschauer in Kapstadt erlebten ein musikalisches Feuerwerk mit Stars wie Bob Geldof und Beyonce Knowles. Das Konzert war der Höhepunkt einer Anti-Aids-Kampagne des ehemaligen südafrikanischen Präsidenten.

Im superknappen Minirock eröffnete US-Sängerin Beyonce Knowles das Benefiz-Konzert. "46664", rief sie rhythmisch in die Menge. Der Rhythmus übertrug sich im ausverkauften Green Point Stadium auf die rund 40.000 Besucher, die in Kapstadts milder Sommernacht begeistert mitsangen.

46664, die Häftlingsnummer von Südafrikas Ex- Präsident Nelson Mandela, hatte dem Konzert Namen und Motto geliefert. Mandela selbst stand auf der Bühne. "Ich war inhaftiert auf Robben Island, wo ich auf diese Nummer reduziert werden sollte", sagte er. An diesem Abend trug er das Symbol seiner Gefangenschaft auf seinem Hemd. "Auch HIV-Infizierte drohen zu Nummern zu werden, wenn wir nicht handeln", betonte er.

Zehn Prozent der Südafrikaner infiziert

Auf seinen Ruf gab sich Afrikas Musikerelite - von Youssou N'Dour bis Johhny Clegg - ein beeindruckendes Stelldichein an der Seite ihrer internationalen Musikerkollegen. Einer der Höhepunkte des Abends war der Auftritt von Yussuf Islam alias Cat Stevens. Mit Peter Gabriel stimmmte er eine Cover-Version seines Uralt-Hits "Wild World" an. "Das ist heute ein wichtiger Anlass. Ich glaube, dass es da, wo Hoffnung ist, auch eine Lösung gibt", sagte Stevens.

In Südafrika sind 5,3 Millionen Menschen mit dem Aids-Virus infiziert, die Seuche hat damit mehr als zehn Prozent der Bevölkerung ergriffen. Jahrzehntelang hatte die Regierung debattiert, bevor sie konkrete Hilfsprogramme startete. So hatte Südafrikas Präsident Thabo Mbeki lange Zeit den Zusammenhang zwischen der Infektion mit HIV und Aids geleugnet.

Erst unter massivem Druck aus dem In- und Ausland hatte sich seine Regierung bereit erklärt, Medikamente auch für Arme bereitzustellen und die Maßnahmen zur Vorbeugung zu verstärken. Bis zu 1,5 Milliarden Euro sollen in den nächsten drei Jahren in den Umbau des Gesundheitssystems fließen.

Geldof: Eine Krankheit wie jede andere auch

Bob Geldof, der bereits in den 80er Jahren die Idee hatte, das öffentliche Bewusstsein mittels Rockkonzerten zu prägen, stimmte Bob Marleys "Redemption Song" an. Danach rief er die Zuschauer auf, HIV-Kranke nicht auszugrenzen. "Aids ist nicht mehr etwas, für das man sich schämen muss. Es ist eine Krankheit wie jede andere auch." Aids werde zum Politikum, wenn der reiche Norden Medikamente produziere, die sich der arme Teil der Welt nicht leisten könne, meinte Geldof.

Mandela gab sich überzeugt: "Heute ist der Beginn einer großen Kampagne. Zusammen können wir Aids besiegen und eine Zukunft für alle absichern".Der Erlös des Projekts - dazu zählen auch Einnahmen der CD- und DVD-Mitschnitte des Konzerts - kommen Mandelas Stiftung zugute.

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