So wie sie lebte, wurde sie auch zu Grabe getragen: im vollen Rampenlicht der Öffentlichkeit. Tausende Trauernde nahmen am Samstag Abschied von dem britischen Reality-TV-Star Jade Goody.
Gefolgt von Dutzenden Fotografen wurde der weiße Sarg mit Goodys Leichnam durch die Straßen ihres Heimatorts Bermondsey getragen und anschließend in einen mit Blumen geschmückten Rolls -Royce verladen. Fans säumten die Straßen, warfen Rosen und applaudierten.
Goody war am 22. März im Alter von 27 Jahren an Gebärmutterhalskrebs gestorben.
Schon Stunden vor Beginn der Trauerfeier versammelten sich Tausende Menschen vor der Johannes-Kirche in Buckhurst Hill und legten Blumen nieder.
Die Messe wurde live auf einer Großleinwand vor dem Gotteshaus übertragen. Über dem Ort östlich von London Platz kreiste ein Fernsehhubschrauber, und die Polizei sperrte die Straße auf mehreren Kilometern Länge.
Als Goodys Sarg in die Kirche getragen wurde, sang ein Chor "Amazing Grace", wie die Nachrichtenagentur AP meldete. Einer der sechs Sargträger war Goodys Ehemann Jack Tweed, der sich eine Träne aus dem Auge wischte.
Unter den Zuschauern war auch die siebenfache Mutter Kirsty Brooks, die zusammen mit ihren drei Schwestern mehr als sieben Stunden unterwegs war, um die Beerdigung zu verfolgen. "Sie (Goody) war eine echte Frau, die ihre Kinder immer an erste Stelle gesetzt hat," sagte Brooks. Ihre Schwester Stephanie Bryant erklärte: "Sie ist auf bewundernswerte Weise mit ihrer Krankheit umgegangen, besser als viele von uns es getan hätten."
Öffentliches Sterben
Goody hatte ihre Beerdigung noch selbst geplant. Ihr Sprecher Max Clifford sagte, es werde eine Veranstaltung "sehr nach Jade-Goody-Art" sein. Die öffentliche Anteilnahme hätte Goody gefallen. "Sie wird ein großes Lächeln im Gesicht haben, wenn sie sieht, was heute passiert", erklärte er. "Sie hat es zu Lebzeiten geliebt, geliebt zu werden, und das ist heute eindeutig das vorherrschende Gefühl."
Bekannt wurde die ehemalige Zahnarzthelferin Goody in Großbritannien 2002 mit ihrem Auftritt in der Reality-Show "Big Brother". Bei einem Prominenten-Special der Sendung 2007 geriet sie wegen aggressiver Äußerungen gegenüber einer indischen Mitkandidatin in die Kritik.
Fernsehkameras dokumentierten Goodys letzte Monate. Im Februar hatte sie erst medienwirksam ihren Freund Jack Tweed geheiratet, Anfang März ließ sie sich zusammen mit ihren beiden kleinen Söhnen aus einer früheren Beziehung taufen. Auch ihre Krebsbehandlung ging unter den Augen der Öffentlichkeit vonstatten und wurde teilweise für eine Fernsehserie gefilmt. Dass sie sich für Interviews und Bilder bezahlen ließ, begründete Goody damit, dass sie ihren Söhnen eine Kindheit in Armut und Drogen ersparen wolle, wie sie sie selbst erlebt habe.