Bankiersgattin aus Heidenheim:Neue Spur im Mordfall Bögerl führt nach Bayern

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Haben Zocker Maria Bögerl entführt und umgebracht? Es gibt neue Spuren im Fall der ermordeten Bankiersgattin aus Heidenheim. Die Polizei geht erstmals von mehreren Tätern aus - und sucht diese jetzt in bayerischen Spielhallen.

Drei Jahre nach dem Mord an Bankiersfrau Maria Bögerl im schwäbischen Heidenheim sucht die Polizei die Täter in der Spielhallen-Szene. Die Ermittler verdächtigen mehrere Männer, die Frau entführt und später ermordet zu haben. "Es ist ein wichtiger Ermittlungsansatz", sagt Frank Buth von der Landespolizeidirektion Stuttgart.

Aktuellen Ermittlungen zufolge sollen sich die mutmaßlichen Täter womöglich im Raum Neresheim, Giengen an der Brenz und Dillingen an der Donau aufhalten. Die Orte liegen alle in der Nähe von Heidenheim.

Maria Bögerl war die Ehefrau des Heidenheimer Sparkassenchefs Thomas Bögerl und zweifache Mutter. Sie wurde am 12. Mai 2010 aus ihrem Haus entführt. Die Lösegeldübergabe scheiterte. Die Leiche der Frau wurde später in einem Wald entdeckt. Ein Jahr danach nahm sich Thomas Bögerl das Leben.

Ein weiterer wichtiger Ansatzpunkt für die Ermittlungen der Sonderkommission "Flagge" sind "tatrelevante" DNA-Spuren. "Diese Spuren wurden im Rahmen der Tatortarbeit bereits unmittelbar nach der Tat gesichert und ausgewertet", sagte Staatsanwalt Armin Burger. Die Spuren werden weiterhin mit freiwilligen Speichelproben von Männern abgeglichen. Bislang gebe es mehr als 3000 Vergleichsproben, immer wieder kämen weitere Proben hinzu.

Mehr als 9800 Spuren und Hinweise sammelten die Ermittler in den nunmehr drei Jahren nach der Tat. Die Belohnung für Hinweise, die zur Ermittlung und Überführung der Täter führen, ist inzwischen von 20.000 Euro auf 30.000 Euro erhöht worden, wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten. Die eingerichtete Sonderkommission ist mittlerweile von anfangs 80 auf nunmehr 12 Ermittler reduziert worden. "Die Soko ist dennoch nach wie vor so bestückt, dass sie die Ermittlungen zielgerichtet und mit entsprechenden Aufwand fortsetzen kann", sagte Hauptkommissar Buth. Es werde weiter intensiv an der Aufklärung des Mordes gearbeitet.

© Süddeutsche.de/dpa/AFP/jst - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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