Australien:Polizei beschlagnahmt Rekordmenge Ecstasy

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Eine Drogenmenge, die schwindeln lässt: Bei einem Schlag gegen einen internationalen Drogenring hat die australische Polizei 4,4 Tonnen Ecstasy-Tabletten beschlagnahmt. Die Operation wurde lange geplant.

Die australische Polizei hat eine Rekordmenge der Designer-Droge Ecstasy beschlagnahmt. Wie die Behörden am Freitag mitteilten, entdeckte der Zoll bereits vor mehr als einem Jahr 4,4 Tonnen Ecstasy-Tabletten auf einem aus Italien kommenden Frachter. Die Drogen, deren Wert auf umgerechnet etwa 264 Millionen Euro geschätzt wird, waren in Tomaten-Dosen versteckt.

Hohe (Tomaten-)Dosen: Eine australische Zollbeamtin präsentiert den Drogenfund. (Foto: Foto: AP)

Die Ermittler hielten den Fund bewusst geheim, um die Drogenhändler in Sicherheit zu wiegen. Nachdem vor zwei Wochen 150 Kilogramm Kokain in Melbourne entdeckt wurden, wurden sie am Freitag aktiv: Bei Razzien im Morgengrauen wurden 21 Verdächtige festgenommen.

Den Angaben zufolge ist der Fund die größte Ecstasy-Menge, die weltweit jemals beschlagnahmt wurde. Die Drogen wurden den Angaben zufolge von einem international agierenden Syndikat geschmuggelt.

Australiens Polizeichef Mick Keelty sprach von einem "wichtigen Schlag gegen das transnationale organisierte Verbrechen". Die Ermittler waren seit mehr als einem Jahr auf der Spur des Drogenrings, nachdem der Zoll das Ecstasy in 3000 Tomatenbüchsen entdeckt hatte. Sie ersetzten die Drogen durch einen wirkungslosen Stoff. Im Lauf der Ermittlungen seien 185.000 Gespräche abgehört worden, 400 Beamte der australischen Bundespolizei waren mit dem Fall befasst, wie Keelty sagte.

Den Angaben zufolge arbeitete die australische Polizei auch mit Ermittlern aus Europa zusammen. Auch in Belgien und den Niederlanden seien bereits Durchsuchungsbefehle ausgestellt worden.

Bei Razzien in Europa seien große Mengen an Bargeld und Schusswaffen sichergestellt worden. Nach Keeltys Aussage ist der Drogenring trotz des Verlusts der riesigen Schmuggelladung noch nicht endgültig handlungsunfähig. Der Fahndungserfolg kam nach Angaben von Zollchef Michael Carmody durch verschiedene Einzelinformationen zustande. "Das ist ein großartiges Ergebnis. Bei so etwas freut man sich, morgens aufzustehen und zur Arbeit zu gehen", sagte Carmody.

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