Rund 5000 Fische und "Hunderttausende anderer Lebensformen" seien nicht klassifiziert, sagte der Leiter des Projekts "Census of Marine Life" (Artenzählung zum Leben im Meer), Ron ODor. In einer ersten Zwischenbilanz der auf zehn Jahre angelegten internationalen Aktion teilten Wissenschaftler mit, dass es wahrscheinlich mehr als zwei Millionen Tier- und Pflanzenarten in den Ozeanen gibt.
Zurzeit entdecken Meeresbiologen Woche für Woche neue Arten - fußgroße Oktopoden in der Tiefe des Nordatlantiks, bisher unbekannte Weichkorallen oder blumenartige Lebewesen mit dem Körper eines Wurms.
Seit dem Beginn der Untersuchung im Jahr 2000 hätten die Forscher rund 600 neue Lebensformen entdeckt. Zu den spektakulärsten Neuentdeckungen gehöre ein bis zu neun Meter langer Tintenfisch.
Die Meeresbiologie habe sich bisher auf diejenigen Regionen und Tiefen konzentriert, die der Forschung leicht zugänglich seien, erklärte Jesse Ausubel von der Rockefeller-Universität in New York. Jetzt wende sich die Forschung verstärkt den unzugänglicheren Regionen maritimen Lebens zu.
An dem Projekt "Census of Marine Life" beteiligen sich etwa 300 Wissenschaftler aus 53 Ländern. Die Meeresbiologen hoffen, dass ihnen die umfassende Zählung zu einem neuen Verständnis maritimer Lebensformen verhilft. "Unser Ziel ist es, bis 2010 so viel über das Leben in den Ozeanen zu wissen wie wir heute über das Leben an Land wissen.