Arnies Doppel-Pass:"Schwarzenegger ist der österreichischen Staatsbürgerschaft nicht würdig"

Der kaliforische Governeur soll seinen österreichischen Pass abgeben, fordert ein Grüner aus Schwarzeneggers Heimat. Das Bild Österreichs dürfe nicht von jemandem geprägt werde, der Staatsmord verübe.

Peter Pilz, Sicherheitssprecher der österreichischen Grünen, begründete seine Forderung damit, dass der kalifornische Gouverneur am Mittwoch die Hinrichtung eines wegen Doppelmordes verurteilten US-Bürgers zuließ.

Schwarzenegger hat die erste Hinrichtung in Kalifornien seit drei Jahren nicht verhindert. (Foto: Foto: Reuters)

Schwarzenegger hatte ein Gnadengesuch des 61-Jährigen Donald Beardslee abgelehnt. Es war die erste Hinrichtung in Kalifornien seit drei Jahren.

Der in Thal bei Graz geborene Schwarzenegger, der nach seiner Emigration in die USA als Action-Star Weltruhm erlangte und 2003 zum Gouverneur des Staates Kalifornien gewählt wurde, verfügt über eine Doppelstaatsbürgerschaft.

Pilz vertrat vor Journalisten in Wien die Ansicht, Schwarzenegger sei der österreichischen Staatsbürgerschaft nicht mehr würdig. Indem er die Hinrichtung zuließ, habe er gegen österreichisches Recht verstoßen. Schwarzenegger habe das Ansehen des Landes massiv geschädigt.

Der Grüne hat das Innenministerium in Wien formell darum ersucht, gegen Schwarzenegger ein Verfahren zur Aberkennung der Staatsbürgerschaft einzuleiten. Schwarzenegger sei wahrscheinlich der prominenteste im Ausland lebende Österreicher und präge das Bild seines Heimatlands, sagte der Nationalratsabgeordnete.

Er wolle nicht, dass das Bild von jemandem geprägt werde, der Staatsmord verübe. Dies vertrage sich nicht mit der politischen Kultur Österreichs.

In Österreich ist die Todesstrafe abgeschafft. Nach der Hinrichtung in Kalifornien hatten mehrere Menschen vor der US-Botschaft in Wien demonstriert.

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