Anti-Bären-Mülleimer:Schweizer wollen Bären retten

Die Schweiz will mit ganz speziellen Mülleimern Bären schützen: Mit gut verriegelte Mülleimer sollen die Tiere nicht in Wohngebiete gelockt werden.

Die Schweiz will mit speziellen Mülleimern Bären vor dem Abschuss bewahren. Damit die Tiere nicht von den aus Abfallbehältern strömenden Gerüchen in Wohngebieten angelockt werden, sollen in Dörfern gut verriegelte "Anti-Bären-Mülleimer" aufgestellt werden, wie die Umweltschutzorganisation WWF mitteilte. Anlass für die Maßnahme war der tragische Tod des Braunbären JJ3, der sich im April auf der Suche nach Nahrung zu stark an eine Wohngegend im Kanton Graubünden herangewagt hatte und von Wildhütern erschossen wurde. JJ3 war der erste in der Schweiz entdeckte Bär seit fast einem Jahrhundert.

Der Bär Bruno hat sein Leben in Bayern verloren. Nun soll das Leben des "Problembären" verfilmt werden. (Foto: Foto: ddp)

Die neuen Mülleimer sehen aus wie normale Abfalltonnen, sie verfügen aber über eine spezielle Verriegelung, die nicht einmal Bären knacken können. Die Abfallbehälter wurden zuvor in einem Bärengehege getestet. Sie wurden mit Lieblingsspeisen von Bären wie Honig, Fisch und Fleisch gefüllt. Keinem der Bären gelang es jedoch laut WWF, an den Inhalt der Tonnen zu gelangen. Die ersten Spezial-Mülleimer sollen in den kommenden Wochen in Graubünden und Italien verteilt werden. In Graubünden lebt inzwischen wieder ein Bär: JJ3s Halbbruder MJ4 kam kürzlich aus Italien über die Grenze und ließ sich in dem Schweizer Kanton nieder.

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