Tagelang suchte das sächsische Eilenburg im Sommer nach der kleinen Corinna. Und nur wenige Tage nach deren Verschwinden wurde es traurige Gewissheit: Die Neunjährige war Opfer eines Sexualdelikts geworden. Lutz Peter S. wurde kurze Zeit später verhaftet. Jetzt hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen den mutmaßlichen Mörder des missbrauchten und ermordeten neunjährigen Mädchens erhoben.
Die Ermittler werfen dem mutmaßlichen Täter vor, Corinna am 28. Juli unter einem Vorwand in seinen Garten gelockt und dort missbraucht zu haben. Anschließend soll der 39-jährige Lutz Peter S. das Kind ermordet, in einen Müllsack gesteckt und ins Wasser geworfen haben. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der mutmaßliche Täter so die Spuren seines Verbrechens verdecken wollte.
Sie wirft Lutz Peter S. jetzt unter anderem Mord und sexuellen Missbrauch eines Kindes mit Todesfolge vor.
Nach zahlreichen Hinweisen aus der Bevölkerung war S. am 1. August vorläufig festgenommen worden und sitzt seitdem in Haft. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hat der Beschuldigte die Tat während seiner Vernehmung durch die Polizei gestanden. Seine Angaben zur Tat stimmten zudem mit den Ermittlungsergebnissen überein. Die Ermittler gehen davon aus, dass der als alkoholabhängig geltende Mann, der ebenfalls in Eilenburg wohnt, zum Zeitpunkt der Tat schuldfähig war.
Der Termin für die Verhandlung vor dem Leipziger Landgericht steht noch nicht fest.
Der Fall Corinna ist der dritte Mord an einem Kind in der Region Leipzig innerhalb von eineinhalb Jahren. Im Februar 2007 war der neunjährige Mitja missbraucht und ermordet worden, im August 2008 die achtjährige Michelle.