American Music Awards:Ein Abend, sechs Outfits

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Wer steht bei einer Preisverleihung im Mittelpunkt? Die Preisträger, möchte man meinen. Bei den Music Awards in Los Angeles gehörte die Bühne vor allem Moderatorin Gigi Hadid - dank ihrer Outfits und eines Eklats.

Von Friederike-Zoe Grasshoff

Soll eine Preisverleihung in Erinnerung bleiben, braucht es in der Regel einen Skandal, oder zumindest einen Eklat. Oder immer gut: ein paar irre Outfits. Wenn aber all das zusammenkommt, ist der Platz im kollektiven Gedächtnis sicher. Als am Sonntagabend in Los Angeles die 44. American Music Awards verliehen werden, macht Moderator Jay Pharoah zwar gleich klar, dass es heute Nacht um Musik gehen soll. Geht es dann aber nicht. Moderatorin und Model Gigi Hadid, 21, steht gerade ein paar Minuten im pink-roten Glitzerkleid auf der Bühne, da geht es auch schon los. Nein, sie wird sich an diesem Abend nicht nur in sechs Kostümen zeigen (auf dem roten Teppich ein Kleid von Roberto Cavalli, das an eine teure Gardine erinnert, später dann einen leicht transparenten Glitzer-Jumpsuit). Sie wird auch mit einer politischen Parodie in Erinnerung bleiben: Ihre Lippen formen einen Schmollmund, sie kneift die Augen zusammen und trägt ihre "Melania Trump impression" vor, ihre Interpretation jenes in Slowenien geborenen Ex-Models, der dritten Trump-Gattin. Hadid spricht mit slawischem Akzent: "Ich liebe meinen Ehemann, Präsident Barack Obama, und unsere Kinder Sasha und Malia" - was als Anspielung auf Melania Trumps viel kritisierte Rede auf dem Republikaner-Parteitag zu verstehen ist, bei der sie bei Michelle Obama abgeschrieben hat. Das Publikum lacht. Und im Internet geht der Shitstorm los. Der eine User wirft ihr vor, sich über eine Immigrantin lustig zu machen, der andere meint, sie solle lieber beim Modeln bleiben. Und siehe da: ein Eklat. Ach ja, ein paar Awards wurden auch vergeben: Ariana Grande wurde Künstlerin des Jahres, Selena Gomez beliebteste Pop- und Rocksängerin. Und Justin Bieber bekam auch noch ein paar Preise. Und darum geht es ja schließlich auf Preisverleihungen, oder?

© SZ vom 22.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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