Am Mittwochmorgen erreichten neue Erschütterungen im Gebiet um Boumerdès etwa 70 Kilometer östlich von Algier die Stärke 5,2 auf der Richterskala. Die Menschen, von denen viele in Notunterkünften oder Zelten leben, seien in Panik geraten, berichteten Augenzeugen.
Boumerdès war auch bei dem großen Beben vor einer Woche am stärksten getroffen worden. Auch am Dienstagabend erschütterten Erdstöße der Stärke 5,8 dieses Gebiet. Die Behörden berichteten von mindestens 3 Toten, etwa 200 Menschen wurden verletzt und Häuser zerstört.
Viele Menschen verletzten sich leicht, als sie in Angst durch die Straßen liefen. Andere erlitten Schockzustände. Eine Frau habe sich vom Balkon ihres Hauses gestürzt. Andere übernachteten aus Angst vor weiteren Nachbeben im Freien oder in ihren Autos.
Seit dem großen Erdbeben mit einer Stärke von mindestens 6,6 auf der Richterskala wurden in dem Gebiet über 300 Nachbeben registriert. Mehr als 2200 Leichen wurden bislang geborgen. Mehr als 9500 Menschen wurden verletzt, Hunderte werden noch vermisst. Rund 15.000 Menschen wurden obdachlos und leben in Zelten oder provisorischen Unterkünften.
Noch immer werden unter den Trümmern zusammengestürzter Häuser hunderte Menschen vermisst. Zahlreiche internationale Rettungskräfte, die mit Spürhunden nach Überlebenden gesucht hatten, haben in den vergangenen Tagen das Katastrophengebiet verlassen. Französische Spezialisten helfen den algerischen Behörden.
(sueddeutsche.de/dpa)