Ärmelkanal-Überflug:Endlich drüber

Dem Franzosen Franky Zapata gelingt zehn Tage nach dem gescheiterten ersten Versuch doch noch der Überflug des Ärmelkanals. Für die Strecke benötigt er 22 Minuten - anfangs aber sei er gestresst gewesen, sagt er.

Dieses Mal wurden dann doch noch die Fotos aus St. Margaret's Bay in die Welt verschickt, auf die der Franzose Franky Zapata so lange hingearbeitet hat: Er, wie er mit seinem selbstgebauten "Flyboard" über den Ärmelkanal fliegt, mit abschließender sicherer Landung. Der erste Versuch vor zehn Tagen war noch gescheitert, weil Zapata beim notwendigen Tank-Zwischenstopp mit einem Boot zusammenstieß und abstürzte. Dieses Mal aber verlief der 35 Kilometer lange Flug von Sangatte an der französischen Küste bis St. Margaret's Bay in der Nähe von Dover ohne Zwischenfälle, auch das Auftanken zwischendurch klappte. Der Flug dauerte 22 Minuten.

Das "Flyboard", auf dem Zapata aufrecht steht, hat fünf Triebwerke, die mit Kerosin betrieben werden, sie beschleunigen das Brett auf 140 bis 170 Stundenkilometer. Angst habe er keine gehabt, sagte Zapata danach dem französischen Nachrichtensender BFMTV, "aber ich war etwas gestresst". Auf den letzten Kilometern habe er dann aber ein riesiges Freudengefühl verspürt: "Es war wahnsinnig zu sehen, wie sich die Küste näherte." Er sei nun müde und brauche Urlaub.

Der 40-jährige Franky Zapata, professioneller Jetski-Pilot, war mit seinem Flug während der Feierlichkeiten zum Nationalfeiertag am 14. Juli in Paris bekannt geworden, als er unweit der Ehrentribüne abhob. Mit seinem Flug über den Ärmelkanal wollte Zapata seinem Idol Louis Blériot nacheifern. Dieser hatte vor 110 Jahren als erster Mensch den Ärmelkanal in einem Flugzeug überquert. Er wolle sich aber nicht mit dem Flugpionier vergleichen, betonte Zapata, schließlich sei dessen Bedeutung für die Fliegerei ungleich größer: "Er hat alles ausgelöst."

© SZ vom 05.08.2019 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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