Ärger um Borat-Star:Amerikanerin klagt gegen Cohen

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Umstrittener Komiker: Erst landet Sacha Baron Cohen mit dem Po vor Eminems Gesicht, jetzt verklagt ihn eine Frau. Der Vorwurf: Sie sitze seit einem Streit mit ihm im Rollstuhl.

Der britische Komiker Sacha Baron Cohen muss sich wegen einer neuen Schadenersatzklage vor Gericht verantworten. Eine US-Bürgerin habe den Schauspieler, der derzeit als schwuler österreichischer Lifestyle-Reporter "Brüno" für Aufregung sorgt, in Kalifornien wegen Körperverletzung auf Schadenersatz in unbekannter Höhe verklagt, berichtete der Internetdienst Tmz.com.

Erregt die Gemüter: der britische Komiker Sacha Baron Cohen in seiner derzeitigen Rolle als schwuler Lifestyle-Reporter Brüno. (Foto: Foto: AFP)

Der Klägerin Richelle Olson zufolge wurde sie bei einem Handgemenge mit dem Komiker derart verletzt, dass sie nun "verkrüppelt" sei und im Rollstuhl sitze. Laut Gerichtsdokumenten ereignete sich der Vorfall 2007 in Palmdale (Kalifornien) bei einer Bingo-Veranstaltung für Senioren, die Cohen als prominenter Gast moderierte.

Der Komiker, der in seiner derzeitigen Brüno-Rolle auftrat, erregte mit seinen Äußerungen Olsons Zorn. Die Organisatorin der Benefiz-Veranstaltung wollte ihm nach eigenen Angaben das Mikrofon wegnehmen.

Cohen habe eine "vulgäre und anstößige Sprache" benutzt, dann sei es zu einem "körperlichen Kampf" mit dem Komiker und seinem Kamerateam gekommen, in dessen Verlauf sie zu Boden gefallen sei. Sie habe sich dann entsetzt in einen anderen Raum zurückgezogen, wo sie ohnmächtig zusammenbrach und sich bei einem Sturz am Kopf verletzte, so der Vorwurf. Im Krankenhaus seien Gehirnblutungen diagnostiziert worden, macht Olson weiter geltend.

Gegen Cohen klagten 2006 mehrere Statisten des Kino-Hits "Borat". Bei der Entwicklung seiner Figuren spielt Cohen oft damit, dass andere nicht von der Fiktivität der Figuren wissen. So waren die Personen in seinem "Mockumentary" Borat, in dem er einen homophoben und antisemitischen Kasachen spielt, nur zum Teil über den Inhalt des Films informiert. Aus diesem Grund landete Cohen beim Drehen des Films in den USA auch mehrmals im Gefängnis.

Unterdessen sorgt ein weiterer Vorfall für Aufregung rund um den Komiker: Bei der Verleihung der MTV Movie Awards hatte sich Cohen in der Nacht zum Montag in einem weißen Engelsgewand über dem Zuschauerraum abgeseilt und war so auf dem Schoß von US-Rapper Eminem gelandet.

Der hat sich inzwischen als großer Fan des "Borat"-Darstellers geoutet. Der Stunt sei inszeniert gewesen. Er sei von Anfang an in den geplanten Stunt des Komikers eingeweiht gewesen, sagte Eminem der Webseite RapRadar.com. Nur zum Schein habe Eminem "empört" reagiert und den Saal verlassen.

"Ich bin begeistert, dass wir das so gut hinbekommen haben, besser noch als bei den Proben", sagte Eminem. Er habe danach in seinem Hotelzimmer "etwa drei Stunden lang unkontrolliert gelacht". Am Dienstag hatte bereits der Chefschreiber der Show, Scott Aukerman, Medienberichten zufolge auf seiner Internetseite eingeräumt, dass der Stunt mit Eminem zuvor abgesprochen war. Allerdings löschte er den Beitrag später wieder, wie die Los Angeles Times  berichtete.

© sueddeutsche.de/dpa/hai/plin - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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