4000 Euro Strafe:Rallyefahrer trainiert auf der Autobahn

Ihm sei plötzlich das Blut in den Kopf geschossen, gab der Amerikaner an. Deswegen fuhr der Rallyefahrer ein rasantes Duell mit einem Unbekannten.

Ein Rallyefahrer aus den USA hat bei Hamburg die Autobahn 255 mit einer Rennstrecke verwechselt und sich mit einem anderen Fahrzeug ein rasantes Duell geliefert. Nach Polizeiangaben sagte der 56-jährige Tourist, dass ihm als Rallyefahrer plötzlich "das Blut in den Kopf geschossen" sei.

Provokantes Schild: "Spende Hirn, rette Raser" (Foto: Foto: dpa (Archivbild))

Polizisten beobachteten am Donnerstag in einem Videowagen, wie beide am illegalen Rennen beteiligten Autos mit 140 Kilometern pro Stunde an einem Abzweig Richtung Lübeck unterwegs waren. Erlaubt sind hier zunächst 60, dann 40 Kilometer pro Stunde.

Dem Raser wurde eine Sicherheitsleistung von 4000 Euro abgeknöpft, der Konkurrent konnte zunächst entkommen. Der bisher unbekannte andere Fahrer überholte den Amerikaner während des "Rennens" im Zickzackkurs auch auf dem rechten Fahrstreifen.

In der Kurve am Abzweig Richtung Lübeck zog der 56- jährige US-Bürger mit seinem Mietwagen plötzlich nach rechts, schnitt dabei einen LKW, überholte seinen Kontrahenten rechts und zog dann direkt vor das Auto seines Gegners. Der Amerikaner geriet dabei bedrohlich ins Schlingern, mehrmals konnten Auffahrunfälle im letzten Moment vermieden werden.

Weil zu schnelles Fahren, Abstandsverstöße und Nötigungen die häufigsten Unfallursachen sind, fahren Hamburger Polizisten fast täglich mit zivilen Videowagen auf den Autobahnen, um Raser auf frischer Tat ertappen zu können.

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