2 Jahre nach dem Tsunami:Gedenken an das Grauen

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Zwei Jahre nach der Tsunami-Katastrophe haben in Südostasien Tausende Menschen der mehr als 220.000 Opfer gedacht. Doch die Region kommt nicht zur Ruhe: In der Provinz Aceh sind nach Überschwemmungen zahlreiche Menschen gestorben. Der Westen beklagt den Missbrauch der Spendengelder.

Zwei Jahre nach dem verheerenden Tsunami im Indischen Ozean haben zahlreiche Menschen in der indonesischen Provinz Aceh der Toten gedacht. Überlebende der Katastrophe besuchten am Dienstag Massengräber, in denen die Opfer beerdigt worden waren.

Gedenken an die Tsunami-Opfer in Thailand (Foto: Foto: AP)

In Moscheen in der Provinzhauptstadt Banda Aceh fanden Gebete statt. "Wir hoffen, dass das Teil des Heilungsprozesses für diejenigen sein wird, die ihre Liebsten verloren haben", sagte der Sprecher der Provinzverwaltung, Nurdin F. Jos. "Es hilft uns auch dabei, uns zu erinnern, was passiert ist, was wir seitdem gelernt haben und was noch für die Betroffenen getan werden muss." Aceh war die von den Flutwellen am zweiten Weihnachtsfeiertag 2004 am schwersten betroffene Region, mindestens 130.000 Menschen starben.

In der Provinz auf der Insel Sumatra kam es in den vergangenen Tagen zu Überschwemmungen nach schweren Unwettern. Dabei kamen Dutzende Menschen ums Leben.

An der Küste der indonesischen Urlaubsinsel Bali, die von den Flutwellen vor zwei Jahren nicht betroffen war, fand am Dienstag eine Tsunami-Übung statt. 15.000 Menschen brachten sich von den Stränden aus in Sicherheit. Auch mit der Übung sollte der Opfer der Katastrophe vor zwei Jahren gedacht werden.

Sieben westliche Geberländer erhoben unterdessen in einem Brief an die thailändische Polizei den Vorwurf, hunderttausende Dollar Spendengelder seien möglicherweise zweckentfremdet worden.

Das Geld sollte nach Angaben eines US-Regierungsbeamten dazu dienen, Opfer des Tsunamis zu identifizieren. Die thailändische Zeitung The Nation zitierte einen Diplomaten mit den Worten, es werde befürchtet, dass bis zu 60 Prozent der 60 Millionen Baht (1,3 Millionen Euro), die an das Opfer-Identifikationszentrum gehen sollten, für Reisespesen und andere Kosten ausgegeben worden seien.

Die Zeitung veröffentlichte das Schreiben vom 22. November auf ihrer Internetseite. Unterzeichnet wurde es von den Botschaftern Deutschlands, Frankreichs, Großbritanniens, der USA, Finnlands, Schwedens und der Niederlande. Sie fordern eine Überprüfung der Transaktionen des Zentrums.

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