100 Jahre Dauerwelle:"Die sind bei mir verboten"

Die künstliche Locke feiert am 8. Oktober ihren 100. Geburtstag. Das ist doch ein Thema für den Star-Friseur Udo Walz, der schon Marlene Dietrich, Claudia Schiffer, Gerhard Schröder und Angela Merkel frisiert hat.

Interview: Eike Schrimm

Das Gespräch mit Udo Walz über künstliche Locken dauerte genau sieben Minuten. Gar nicht so schlecht, wenn man bedenkt, dass für den Promi-Friseur der Begriff gar nicht existiert.

sueddeutsche.de: Die Dauerwelle wird 100. Was wünschen Sie dieser Frisur zum Geburtstag?

Udo Walz: Dauerwelle? Der Begriff existiert nicht im Salon Walz.

sueddeutsche.de: Und wenn eine Kundin partout eine Dauerwelle will?

Walz: Dann schicke ich sie zu einem Kollegen. Ich lehne Dauerwellen prinzipiell ab. Die sind bei mir verboten.

sueddeutsche.de: Und was war in den 80er Jahren? Da wollte jeder Locken. Sie auch?

Walz: Ich?! Nee, um Gottes Willen.

sueddeutsche.de: Was meinen Sie: Hatte Farrah Fawcett in "Drei Engel für Charlie" eine Dauerwelle oder nicht?

Walz: Das ist schwierig zu sagen. Aber das war wahrscheinlich eine leichte Dauerwelle, die man auf große Wickler aufgerollt hat. Wenn die Haare allerdings in den Regen kommen, dann schlägt das Schicksal zu: Das Haar verselbstständigt sich und kraust, wie es will.

sueddeutsche.de: Aber mal ehrlich: Irgendwann in Ihrem Arbeitsleben haben Sie bestimmt schon eine Dauerwelle gelegt.

Walz: Ganz früher, ich entsinne mich vage. Aber heute habe ich es viel leichter, weil ich diese Diskussionen gar nicht mehr führen muss mit meinen Kunden. Das ist doch klug, oder?

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