Zugverkehr:Eingeschlagene Scheiben legen Linie A lahm

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"Vandalismus ist ein großes Problem": Unbekannte haben in der Nacht zu Montag in Altomünster zwei Triebfahrzeuge beschädigt.

Melanie Staudinger

Bisher unbekannte Täter haben den Zugverkehr auf der Linie A von Dachau nach Altomünster am Montag zum Erliegen gebracht. Nach Angaben der Bundespolizei sind vor Betriebsbeginn bei zwei Triebfahrzeugen, die über Nacht in Altomünster abgestellt waren, die Scheiben eingeschlagen worden. Seit gestern Nachmittag verkehrt die Linie Awieder im Regelfahrplan, allerdings mit verkürzten Zügen.

Ein Lokführer bemerkte den Vandalismus auf der Linie A, als er in der Früh seinen Dienst antreten wollte. (Foto: Foto: Heigl)

Menschen, die zu Wochenbeginn mit der Linie A fahren wollten, mussten sich auf lange Wartezeiten, Busfahrten und überfüllte Züge einstellen. In der Nacht von Sonntag auf Montag haben bisher unbekannte Täter die Front- und Seitenscheiben zweier Triebfahrzeuge, die in Altomünster abgestellt waren, eingeschlagen. Der Schaden beläuft sich nach Angaben der Bundespolizei, die in Schienenangelegenheiten zuständig ist, auf etwa 3500Euro.

Wie eine Sprecherin der Deutschen Bahn AG (DB) mitteilte, hat der Lokführer den Vandalismus bemerkt, als er in der Früh seinen Dienst antreten wollte. Die Polizei sei sofort informiert worden - eine heiße Spur oder gar einen Tatverdächtigen hat sie nach eigenen Angaben aber noch nicht. "Wir ermitteln in alle Richtungen", sagte Berti Habelt, Pressesprecher der Bundespolizei in München.

Im Berufsverkehr setze die Bahn auf der Strecke zwischen Dachau und Altomünster zwei aneinandergekoppelte Fahrzeuge ein, sagte die Bahn-Sprecherin. Das sei jedoch gestern nicht mehr möglich gewesen: "Für diese Strecke haben wir fünf Züge, die normalerweise ausreichen."

Fielen gleich zwei aus, gebe es einen Engpass. Deshalb hat die Bahn einen Schienenersatzverkehr mit Bussen organisiert. Bis 16Uhr fuhren in jeder ungeraden Stunde Busse Richtung Dachau, zu jeder geraden nach Altomünster. Alle zwei Stunden verkehrte zusätzlich ein Zug.

Um 16Uhr startete schließlich ein zweiter Notfallplan, der bis auf weiteres gilt. Alle Verbindungen werden laut DB wieder mit Zügen bedient, allerdings fahren diese nur mit einem Waggon. Parallel dazu gebe es weiter Busse. "Nur so können wir die benötigten Platzkapazitäten bieten", sagte die Bahn-Sprecherin. Wann die beschädigten Züge wieder einsatzbereit seien, wisse sie derzeit noch nicht.

"Vandalismus ist ein großes Problem und kommt öfters vor", erklärte sie. Erst im vergangenen Jahr habe es mehrere Fälle im Raum Nürnberg gegeben. Auch an den Bahnhöfen entlang der Linie A wird immer wieder etwas demoliert. Dass dort jedoch ganze Züge beschädigt worden seien, sei der Bahn nicht bekannt.

Dem Landkreis sind zumindest Probleme mit randalierenden Jugendlichen an der Linie A bekannt. Der Jugendhilfeausschuss des Kreistags hatte beschlossen, einen Streetworker einzusetzen, der präventiv mit jungen Menschen arbeiten solle. Das haben die Bürgermeister in einer Dienstbesprechung abgelehnt - sie sehen diese Aufgabe bei ihren eigenen Jugendarbeitern besser angesiedelt.

© SZ vom 03.03.2009/sonn - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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