Wahlen:Schwarzenberger plus x

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Wer außer dem CSU-Kandidaten im Bezirkstag sitzt, steht noch nicht fest. Specker schafft in seinem Heimatort Bad Heilbrunn fast 44 Prozent.

Von Thekla Krausseneck und Isabel Meixner

Die CSU hat auch bei der Bezirkstagswahl die besten Ergebnisse erreicht: Direktkandidat Thomas Schwarzenberger erhielt 48,54 Prozent aller Stimmen. Konrad Specker (Freie Wähler) kam auf 14,65 Prozent, Martin Wohlketzetter (SPD) auf 13,03 Prozent und Stefan Scholer (Grüne) auf 8,11 Prozent. Wer außer Schwarzenberger noch im Bezirktag sitzen wird, soll an diesem Dienstag, spätestens bis Donnerstag feststehen.

Schwarzenberger zeigt sich überrascht vom Ergebnis. Er habe damit nicht gerechnet, da er als neuer Kandidat aus dem Landkreis Garmisch-Partenkirchen in Bad Tölz-Wolfratshausen kaum bekannt gewesen sei. Er fühle sich mitgetragen von dem Auftrieb, den die CSU erfahren habe.

Ein niederschmetterndes Ergebnis hat der Freie Wähler-Direktkandidat Konrad Specker im Landkreis Garmisch-Partenkirchen zu verkraften, wo er nur 3,94 Prozent der Erststimmen erhielt, weniger als halb so viele, wie die Bayernpartei (8,97 Prozent). In Bad Tölz-Wolfratshausen schnitt Specker mit 18,38 Prozent der Stimmen wesentlich besser ab. Am besten fiel sein Ergebnis in seiner Heimatgemeinde Bad Heilbrunn aus. 43,98 Prozent votierten dort für ihn. "Ein großer Vertrauensbeweis", sagt Specker. "Das zeigt auch, dass die Partei nicht ausschlaggebend ist."

Was sein schlechtes Ergebnis in Garmisch-Partenkirchen angehe, so habe es ihn nicht sonderlich überrascht. Er habe sich dort von Anfang an zu wenig blicken lassen, sagt Specker. Aber gegen die beiden Bürgermeister Martin Wohlketzetter (Farchant; SPD) und Thomas Schwarzenberger (Krün; CSU) hätte er sich ohnehin kaum durchsetzen können, schätzt er. Trotzdem sei er - angesichts seines guten Gesamtergebnisses - zuversichtlich, bald erneut im Bezirkstag zu sitzen.

"Überragend" findet SPD-Direktkandidat Wohlketzetter sein Ergebnis. Er kam im Stimmkreis auf 13,03 Prozent, was bedeutet, dass ihn 10 504 Menschen direkt gewählt haben. 848 davon leben in der Gemeinde Farchant im Landkreis Garmisch-Partenkirchen, deren Bürgermeister Wohlketzetter ist. Mit 46,64 Prozent erreichte er dort das beste Ergebnis. In den Bezirkstag wird Wohlketzetter aber nach eigener Einschätzung wohl nicht einziehen. "München ist bei den Erststimmen viel stärker."

Der Linken-Bezirkstagskandidat Andreas Wagner spricht sowohl von einem Misserfolg als auch von einem Erfolg. Im Gesamtergebnis erhoffte er sich, seinem Abschneiden von 2008 - damals bekam er 2111 Stimmen - auch in diesem Jahr zu entsprechen. Geschafft hat er es nur auf 1863 Stimmen (2,31 Prozent). Dafür freue ihn sein Ergebnis in Geretsried: Dort erhielt er 5,44 Prozent aller Stimmen, etwas mehr also als die 5,35 Prozent im Jahr 2008. Den insgesamt 2317 Erst- und Zweitstimmen, welche die Linke bei der Landtagswahl erhalten hat, stehen 3285 Stimmen bei der Bezirkstagswahl gegenüber. Sein Mandat im Bezirkstag hat Wagner noch nicht abgeschrieben. Denn da es keine Fünf-Prozent-Hürde gebe und er auf dem Listenplatz 2 stehe, könnte es für ihn noch klappen.

Daniel Reuter, FDP-Bezirkstagskandidat, ist nicht zufrieden mit seinem Ergebnis: "Es lief nicht besonders gut." Mit Geretsried, wo er 6,3 Prozent erhielt, zeigt er sich zufrieden, mit 2,5 Prozent in Garmisch-Partenkirchen umso weniger. Er führt das dortige Ergebnis auf mangelnde Bekanntheit zurück.

Hansjörg Barth (Bayernpartei) erhielt 6,15 Prozent, Regina Blaschek (ÖDP) 2,29 Prozent. Das Schlusslicht bildet Franz Rauchfuß (Piraten) mit 1,97 Prozent.

© SZ vom 17.09.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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