Landkreis:Ein Depot mit 70 000 Exponaten

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Ein Bauernschrank im Museum Glentleiten. (Foto: Gerhard Nixdorf; FLM Glentleiten)

Am Internationalen Museumstag unter dem Motto "Sammeln verbindet" gibt das Freilichtmuseum Glentleiten einen Einblick in seine Bestände. Im Tölzer Stadtmuseum zeigen Philatelisten unter anderem historische Postkarten

Von Wolfgang Schäl

Der 37. Internationale Museumstag am kommenden Sonntag, 18. Mai, steht unter dem Motto "Sammeln verbindet - Museum collections make connections". Diese Devise wurde im Tölzer Stadtmuseum durchaus wörtlich genommen - es widmet sich dem Thema Briefmarkensammeln. Um die Leidenschaft für die bunten, kleinen Objekte der Begierde dem Laien plausibel zu machen, gewähren die Briefmarkenfreunde Bad Tölz-Hausham einen Einblick in ihre Vereinsarbeit, in die verschiedenen Sammlungsgebiete und die privaten Sammelfreuden. Dies beinhaltet auch historische Aspekte, denn anhand alter Postkarten, etwa zu topographischen Themen, lasse sich die Entwicklung einer Stadt oder eines Ortsbildes wie in einem Fotoalbum nachvollziehen, erläutert Museumsleiterin Elisabeth Hinterstocker. Ausgestellt werden deshalb auch Ausschnitte aus Privatsammlungen zu Themenbereichen wie "Historische Postkarten aus Tölz um 1900" oder "50 Jahre Kraftpost". Bei der Gelegenheit berichten Vereinsmitglieder über ihren "Sammlervirus", über das nötige Geschick beim Verhandeln oder auch das Glück, das der ambitionierte Philatelist beim Tauschen erleben kann. Die Sammler haben bei der Gelegenheit auch ihre Kataloge dabei, sodass sich alle, die sich für die Marken interessieren, über Preise informieren und unverbindlich auch die eigene Sammlung begutachten lassen können. Bei der Gelegenheit wird auch gleich ein kleiner Tauschtag abgehalten. Geöffnet ist der Historische Ratssaal im Stadtmuseum am Sonntag von 10 bis 16 Uhr, der Eintritt ist frei.

Mit einer Sonderführung beteiligt sich das Freilichtmuseum auf der Glentleiten an dem Aktionstag. Um 11 Uhr begleitet der Leiter der volkskundlichen Abteilung, Jan Borgmann, die Besucher in die Museumsdepots. Bei einem Blick hinter die Kulissen der Glentleiten haben Besucher die Möglichkeit, mehr über die Arbeit des Museums zu erfahren, dessen Bestände mittlerweile auf 70 000 Objekte angewachsen sind. Gezeigt wird außerdem eine Präsentation zum Ersten Weltkrieg, dessen Ausbruch sich heuer zum 100. Mal jährt. In diesem Zusammenhang startet das Museum einen Sammlungsaufruf an die Bevölkerung. Ergänzt wird das Sonntagsprogramm durch ein erstmals auf der Glentleiten inszeniertes Freilichttheater. Auf dem Programm steht das Stück "Da Heiratsantrag" von Gerhard Loew nach Anton Tschechow. Mit der Komödie führt das Museum die Besucher schon vorab zu einer Sonderausstellung hin, die dann ab 29. Juni zu sehen sein wird: "Vom Anbandeln zum Abdanken - Hochzeit im ländlichen Oberbayern". Beginn ist 14 Uhr auf dem Michlhof, weitere Aufführungen sind am 15. Juni und am 31. August geplant. Der Besuch des Museums, des Einakters und die Teilnahme an der Führung sind an diesem Tag ebenfalls kostenlos.

Mangels Räumlichkeiten hat das Geretsrieder Museum für Sonntag zwar keine eigene Aktion gestartet. Kulturreferentin Anita Zwicknagl verweist aber auf die nur noch bis Ende Mai gezeigte Ausstellung über 400 Jahre Instrumentenbau in Graslitz. Die Exponate - Blechblasinstrumente, Klarinetten und Zubehör - stammen von privaten Sammlern aus Geretsried und Nauheim. Auf den besonderen Anlass hat sich auch das Franz-Marc-Museum in Kochel mit eigenen Aktionen eingestellt. Dazu zählt das "Offene Atelier", in dem Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre im Rahmen von Workshops kostenlos basteln und spielen können. Kleine Kunstliebhaber können auch in der Ausstellung "Franz Marc - Aufbruch zu Licht und Farbe" auf Entdeckungsreise gehen und dabei allerlei Preise gewinnen.

Das Wolfratshauser Heimatmuseum bietet um 15 Uhr eine kostenlose Führung mit Museumsleiter Hubert Lüttich an.

© SZ vom 16.05.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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