Wolfratshausen: Tour der Hoffnung:Hoffnungsvoller Start in Wolfratshausen

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Strampeln für einen guten Zweck: 192 Radfahrer starten mit viel Prominenz eine Benefiz-Tour zugunsten krebskranker Kinder.

Benjamin Engel

Zum Etappenstart der "Tour der Hoffnung" sind 192 Radfahrer auf den Marienplatz gekommen. Hell leuchten ihre grünen Trikots und gelben Helme in der Mittagssonne. Um kurz nach halb drei recken alle ihre Köpfe erwartungsvoll in den blauen Himmel. Denn soeben sind Fallschirmspringer Klaus Renz und der ehemalige Kunstturner und jetzige CDU-Bundestagsabgeordnete Eberhard Gienger mit ihren Fallschirmen über Wolfratshausen abgesprungen. Unter lautem Beifall landen sie wenige Minuten später kurz hintereinander auf der Marktstraße.

Pädiatrie-Professor Fritz Lampert hat die Goodwill-Radtour, die am gestrigen Donnerstag in Wolfratshausen startete, 1983, damals noch unter dem Namen "Tour Peiper", in Gießen ins Leben gerufen. Seitdem schwingen sich jedes Jahr idealistisch gesinnte Bürger und Prominente aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport aufs Fahrrad, um Spenden für leukämie- und krebskranke Kinder zu sammeln.

Wolfratshausens Bürgermeister Helmut Forster (BVW) freute sich, so viele Teilnehmer, unter ihnen prominente Politiker, Sportler und Manager, begrüßen zu können. Gleichzeitig erinnerte er an 1984 und 1993, als die "Tour der Hoffnung" ebenfalls in Wolfratshausen Station machte. "1984 war Wolfratshausen Endpunkt. Damals hat der Tölzer Altlandrat Otmar Huber gegen den Radsportler Klaus-Peter Thaler den Endspurt gewonnen."

Schließlich überreichte er Schirmherrin Petra Behle einen Scheck über 1500 Euro aus Spendengeldern Wolfratshauser Bürger. Auch der Manager der Big Band der Bundeswehr, Thomas Ernst, war unter den Teilnehmern der Radtour. So nutzte Forster die Gelegenheit, auf ein Benefizkonzert der Bundeswehr-Bigband in der Loisachhalle am 27. September hinzuweisen. Nur noch wenige Karten seien etwa im Wolfratshauser Bürgerbüro erhältlich, fügte er hinzu.

In 28 Jahren habe die "Tour der Hoffnung" jedes Jahr einen anderen Teil Deutschlands besucht, sagte Jürgen Grünwald vom Organisationsteam. "In dieser Zeit haben wir 24 Millionen Euro erradelt." Dank zahlreicher Sponsoren komme dieses Geld zu 100 Prozent leukämie- und krebskranken Kindern und Jugendlichen zugute. In diesem Jahr gehen die Spenden an bayerische Kinderkliniken sowie das Onkogenetische Labor der Kinderklinik an der Justus-Liebig-Universität Gießen.

Bei schönem, warmen Wetter waren alle Teilnehmer erkennbar guter Stimmung. Das galt auch für den neunjährigen Severin und den sechsjährigen Rafael, die sich die einmalige Chance auf Autogramme so vieler Prominenter nicht entgehen ließen. Landrat Josef Niedermaier, der dieses Jahr zum ersten Mal dabei war, und Altlandrat Otmar Huber, seit 1984 immer dabei, freuten sich mitzuradeln.

Und als auch noch die durch volkstümliche Schlager bekannt gewordene Schweizer Sängerin Géraldine Olivier in Begleitung von Wolfratshauser Kindern den Song der Tour "Licht am Horizont" anstimmte, kam echte Feststimmung auf.

Gegen 15 Uhr schwangen sich die 192 Teilnehmer schließlich zur ersten Etappe über den Wolfratshauser Berg, Starnberg und Gräfelfing nach München auf. Am heutigen Freitag führt die Tour ab 9.45 Uhr von Straubing nach Erding und am Samstag, 13. August, von Bad Aibling nach Holzkirchen. Genaue Zeit- und Streckenpläne sowie ausführliche Informationen zur "Tour der Hoffnung" unter www.tour-der-hoffnung.de.

© SZ vom 12.08.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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