Vier Jahre nach Sex-Affäre:Das Comeback des Skandal-Priesters

Wegen Sex-Parties mit Studenten musste der Vizechef des Priesterseminars St. Pölten vor vier Jahren gehen. Nun ist er zurück: in München.

Vor vier Jahren wurde Wolfgang Rothe als Vize-Chef des österreichischen Priesterseminars St. Pölten entlassen. Der Vorwurf: Rothe habe, ebenso wie der gleichfalls suspendierte Seminarleiter Ulrich Küchl, homosexuelle Beziehungen am Seminar geduldet - und selbst sogar in solchen Beziehungen gestanden.

Priesterseminar im österreichischen St. Pölten: Innige Zungenküsse unter Männern und Sex-Parties brachten die Geistlichen unter Beschuss. (Foto: Foto:)

Sex-Parties am Priesterseminar und ein Foto, das Rothe auf einer Feier bei einem "innigen Zungenkuss" mit einem Studenten zeigt, das war schließlich zu viel für die katholische Kirche. Papst Johannes Paul II. griff ein und schickte seinen Vertrauten Klaus Küng nach St. Pölten. Auch Bischof Kurt Krenn wurde damals abgelöst.

Gottesdienste im Altenheim

Heute arbeitet der suspendierte Skandal-Priester Rothe wieder als Seelsorger - und zwar in München. Einem Bericht des Nachrichtenmagazins Spiegel zufolge verrichtet der Geistliche Dienst in der Pfarrei St. Michael in München-Perlach. Dort arbeite der Geistliche in einem Altenheim und feiere Messen, heißt es in dem Bericht weiter.

Die beiden suspendierten Priester hatten die Sex-Affäre stets bestritten und vor kirchlichen Instanzen gegen die Widerspruch gegen die Sanktionen eingelegt, im März 2008 wurde der Widerspruch endgültig abgelehnt. Dem Spiegel zufolge bestätigte der Vatikan die Suspendierung erst im Frühjahr. Warum der Geistliche nun doch wieder in der Seelsorge eingesetzt wird, konnte das Erzbischöfliche Ordinariat München zunächst nicht beantworten.

© sueddeutsche.de/dpa/tob - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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