VfR Garching:Falsches Gleis

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Dicke Backen: VfR-Trainer Daniel Weber fühlt sich in Illertissen benachteiligt und muss tief durchatmen. (Foto: Claus Schunk)

Die Weber-Elf verliert in Illertissen zum vierten Mal in fünf Spielen, der Coach des VfR Garching hadert mit den Entscheidungen des Referees. Der Trainer sagt, dass man mit dem Spielleiter nicht habe reden können.

Von Stefan Galler, Garching

Die Nerven lagen blank nach dieser turbulenten Partie mit sechs Treffern, einem Platzverweis, einem Elfmeter und zwei Führungswechseln. Da bestand beim Fußballlehrer Daniel Weber doch ein bisschen Gesprächsbedarf, schließlich hatte aus seiner Sicht der Unparteiische einen nicht unerheblichen Anteil an der 2:4 (2:1)-Niederlage des VfR Garching im Regionalligaspiel beim FV Illertissen. Doch Spielleiter Andreas Hartl entzog sich einer gemeinsamen Analyse: "Das war wieder mal so einer, mit dem man nicht reden konnte", sagte der merklich enttäuschte VfR-Trainer Weber.

Der Ärger über den Referee begann schon in der zehnten Minute, als einer der Illertissener einen Garchinger "deutlich vernehmbar" massiv beleidigte: "Das ist ein klarer Platzverweis. Aber der Schiri hat so getan, als ob er es nicht gehört hat", berichtete Weber. Zu diesem Zeitpunkt lag seine Elf bereits zurück, auch weil der FVI nach zuletzt vier sieglosen Spielen ein Zeichen setzen und sich für den angezählten Trainer Stefan Anderl scheinbar zerreißen wollte: Felix Schröter nutzte nach einem Pass durch die Schnittstelle bei seinem kurzen Solo inklusive Abschluss zum 1:0 auch die anfängliche Behäbigkeit der Garchinger (3.).

Danach waren die Gäste im Spiel, allen voran Kapitän Dennis Niebauer: Der sorgte nicht nur für den Ausgleich per Elfmeter, nachdem Maurizio Scioscia seinen Bruder Mike mit dem Stollenschuh im Rücken getroffen hatte (33.), sondern drehte die Partie vollends, indem er fünf Minuten vor der Halbzeit nach Flanke von Daniel Suck die Kugel mit viel Gefühl zum 1:2 in den Winkel des Tores schlenzte. Es folgte "unsere schwächste Phase gleich nach der Pause", wie es Garchings Trainer Weber bezeichnete. Zunächst stach der erst beim Seitenwechsel eingewechselte Joker Armin Rausch, der mit einem Gewaltschuss aus 17 Metern den 2:2-Ausgleich erzielte (51.). Dann folgte die womöglich spielentscheidende Szene, als sich der bereits verwarnte Garchinger Orkun Tugbay ein weiteres Foul leistete und von Schiedsrichter Hartl mit Gelb-Rot zum Duschen geschickt wurde. "Diese zweite Verwarnung kann man geben, die erste aber nicht. Es war sein allererstes Foul, er hat sich halt nach einem Ballverlust mit seinem Gegenspieler verhakt", schimpfte Weber, dessen Team in Unterzahl unter Druck geriet: Einen Fernschuss von Maurice Strobel lenkte VfR-Torwart Maximilian Engl an die Latte (71.), vorne vergaben seine Kollegen sogar die ein oder andere Kontergelegenheit. "Beim Stand von 2:2 haben wir wirklich sehr gekämpft, es war bis zum Schluss hoch spannend", sagte Weber.

Der Treffer fiel schließlich dann doch für die weiterhin enorm engagierten bayerischen Schwaben: Strobel zog abermals aus der Distanz ab, der Ball flog zwei Verteidigern durch die Beine, weshalb Keeper Engl ihn extrem spät sah - 3:2 für Illertissen (85.). Es folgte der dritte Aufreger für Weber und seine Leute: Nach einem langen Ball in Richtung FVI-Tor waren sich Torwart Kevin Schmidt und ein Verteidiger nicht einig, Garchings Stürmer Tim Sulmer legte die Kugel am Keeper vorbei und kam im Duell mit dem Abwehrspieler zu Fall. "Er hätte bloß noch einschieben müssen und der Gegner sucht nur den Körperkontakt. Für mich ein klarer Elfmeter", sagte Weber. Doch auch hier entschied Hartl nicht in seinem Sinne. Kurz darauf machte Illertissens Schröter mit einem Konter zum 4:2 alles klar; weil auch VfR-Torwart Engl mit vorne war, musste er den Ball nur ins leere Tor schieben.

Insgesamt sei "alles ärgerlich für uns gelaufen", sagte Weber, der nach vier Niederlagen aus den letzten fünf Spielen an sein Team appelliert: "Wir müssen regelmäßig punkten, damit wir nicht in diese Psychoschiene reinrutschen", so der Fußball-Pädagoge, der vor allem den Blick auf den Punkteschnitt als Gradmesser für die Lage in der Tabelle hernimmt. Der ist zuletzt von 1,66 auf 1,18 Zähler pro Spiel gesunken. Am kommenden Samstag (14 Uhr) im Heimspiel gegen Schalding-Heining soll nun die Wende her.

© SZ vom 17.09.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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