Verkehrs-Chaos:Wo der Papst fährt, geht sonst nichts mehr

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Autobahnen, Straßenzüge und ganze U- und S-Bahnstationen werden am Wochenende dicht gemacht. Wo der Papst entlang fährt, haben "normale" Autofahrer und Radler nichts verloren.

Dominik Hutter

Auto fahren oder in der U-Bahn sitzen - diese beiden Tätigkeiten sind am anstehenden Papst-Wochenende nicht wirklich zu empfehlen. Zahlreiche große Straßen und sogar Autobahnen müssen aus Sicherheitsgründen gesperrt werden, die gesamte Altstadt und die Umgebung des Messegeländes sind zeitweise für Autofahrer tabu. Mehrere U-Bahn-Stationen, darunter auch der Marienplatz, bleiben geschlossen.

Dem Fernverkehr, der sonst über den A99-Ostring läuft, empfiehlt die Polizei die westliche Route - etwa über den Mittleren Ring. (Foto: Grafik: SZ)

Wer nicht zwingend nach München muss, so rät Bayerns Innenminister Günther Beckstein (CSU) eindringlich, solle die Stadt während des Papstbesuchs "im eigenen Interesse" großräumig umfahren oder, besser noch, das Auto in der Garage lassen. Denn die Liste zeitweise gesperrter Straßen umfasst neben Leopold- und Ludwigstraße auch die Nürnberger Autobahn A 9, die Messe-Autobahn A 94 und den Flughafen-Zubringer A 92.

Prinzipiell gilt: Überall, wo der Papst entlang fährt, haben "normale" Autofahrer nichts verloren - in der Stadt betrifft das jeweils den gesamten Straßenzug, auf Autobahnen nur die vom Papst benötigte Richtung. Die meisten Sperrgebiete werden wieder freigegeben, sobald die Kolonne durch ist.

Flugverkehr nicht beeinträchtigt

Los geht es am Samstag gegen 15.30 Uhr mit der Ankunft am Flughafen. Die Papstmaschine wird außerhalb des Terminal-Bereichs geparkt - der normale Flugverkehr wie auch die Zufahrt zu den Parkhäusern sind also nicht beeinträchtigt. Flughafen-Sprecher Edgar Engert empfiehlt abfliegenden Passagieren trotzdem, einen gewissen Zeitpuffer einzuplanen - möglicherweise sind die Straßen mit Schaulustigen verstopft.

"Obwohl man absolut nichts sehen kann", wie Engert versichert. Die Kolonne des Papstes soll laut Zeitplan etwa gegen 16 Uhr die Fahrt Richtung München antreten. Dann werden die A 92 bis zum Kreuz Neufahrn sowie die A 9 zwischen Kreuz Neufahrn und dem Autobahnende in Schwabing in Richtung stadteinwärts komplett gesperrt (die östliche Ausfahrt aus dem Flughafen über Schwaig bleibt aber offen).

In München tritt derweil (je nach Lage-Einschätzung der Polizei auch schon deutlich früher) die Sperrung von Leopold- und Ludwigstraße in Kraft. Während des Gebets am Marienplatz (Beginn 17.30 Uhr) wird voraussichtlich das gesamte Stadtzentrum innerhalb des Altstadtrings für Autos gesperrt.

Wer sich als Anwohner ausweisen kann, darf allerdings weiterhin einfahren - und wer schon drin ist, darf auf jeden Fall wieder heraus. Die U- und S-Bahn-Station Marienplatz wird wohl schon mittags geräumt, die Züge rollen nonstop durch.

Sperrung bis Trudering und Moosfeld

In der Umgebung der Messestadt Riem, dem Schauplatz der sonntäglichen Papstmesse, ist bereits ab Samstag, 12 Uhr, mit ersten Sperrungen zu rechnen. Spätestens von Mitternacht an wird dann großräumig abgeriegelt - betroffen sind auch Teile von Trudering, Kirchtrudering und das Moosfeld. Dort gilt: Nur Anlieger dürfen gegen Vorlage des Ausweises rein.

Die Autobahn A 94 ist am Sonntag zwischen 2 Uhr früh und 8 Uhr in Richtung stadteinwärts nur für Busse passierbar. Sobald der Papst anfährt (etwa neun Uhr), riegelt die Polizei die Route Amiraplatz, Brienner-, Ludwig-, Von-der-Tann-, Prinzregenten- und Töginger Straße (also A 94) ab. Diese Sperrung wiederholt sich im Anschluss an den Gottesdienst für die Rückfahrt des Papstes.

Während der Abendveranstaltungen im Dom und in der Fußgängerzone tritt erneut die Altstadt-Sperrung in Kraft. Montagfrüh, für den Abflug, sind erneut Ludwig-, Leopold- und diesmal auch Ingolstädter Straße gesperrt.

Die Polizei warnt dringend, die Halteverbote zu beachten - es werde rigoros abgeschleppt.

© SZ vom 7.09.2006 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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