Verkehr:Auf dem Ring wird's eng

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Studie sagt Verkehrszunahme bis 60 Prozent voraus

Dominik Hutter

Auch der Zehn-Minuten-Takt für die S-Bahn, neue U- und Straßenbahnstrecken oder höhere Park-Gebühren können es nicht verhindern: Bis zum Jahre 2015 nimmt der Verkehr auf dem Mittleren Ring geradezu dramatisch zu - auf manchen Abschnitten um bis zu 60 Prozent.

(Foto: SZ-Grafik)

Das hat eine vom Planungsreferat in Auftrag gegebene Studie durch Harald Kurzak ergeben.

Insbesondere rund um die neuen Tunnel an Petuelring, Richard-Strauss-Straße und Luise-Kiesselbach-Platz wird es eng auf den Fahrspuren - die Bauwerke wurden in der Prognose bereits als fertig betrachtet.

Spitzenreiter beim Verkehrszuwachs sind Petuelring und Richard-Strauss-Straße: plus 60 Prozent. Auf den Rängen drei und vier folgen die Zufahrtswege zu den neuen Tunneln: der Georg-Brauchle-Ring mit 45 Prozent und die Kennedy-Brücke mit 40 Prozent.

Vergleichsweise moderat wirkt sich die neue Ring-Attraktivität rings um den Luise-Kiesselbach-Tunnel aus: Auf der Garmischer Straße rechnet Kurzak mit einer Zusatzbelastung um ein Viertel, bei der Heckenstallerstraße ist es ein Fünftel.

Unterschiedliche Belastung

Unter zehn Prozent werden erwartet für den bereits gut ausgebauten West-Abschnitt rund um die Donnersbergerbrücke, die Brudermühl- und Candidstraße sowie Tegernseer Landstraße/Chiemgaustraße.

Der 28 Kilometer lange Mittlere Ring ist allerdings abschnittsweise sehr unterschiedlich belastet. Der "Flaschenhals" Chiemgaustraße etwa wird "nur" von 48.000 Autos täglich angesteuert - die Donnersbergerbrücke hingegen gilt mit einer Tagesbelastung von 157.000 Fahrzeugen als die am stärksten befahrene innerstädtische Straßenbrücke Europas.

Petuelring und Richard-Strauss-Straße rangieren mit 80.000 und 73.000 Autos im unteren Mittelfeld, auf dem Luise-Kiesselbach-Platz ist es mit bis zu 120.000 Fahrzeugen deutlich belebter.

Die 100.000er-Grenze wird an vielen Ring-Abschnitten überschritten, etwa im Candidtunnel (149.000), an der Tegernseer Landstraße (142.000) oder an der Landshuter Allee (139.000).

Zuwachs auf den Autobahnen

Da die Verkehrszunahme auf dem Mittleren Ring erheblich höher ausfällt als im gesamten Stadtgebiet (plus drei Prozent), spricht das Planungsreferat von durchaus erwünschten Bündelungseffekten: Der Ring wird attraktiver und zieht somit Verkehr aus den umliegenden Wohngebieten ab.

Die Fahrten innerhalb der Stadt sollen insgesamt sogar um zwei Prozent abnehmen - allerdings wird dieser Effekt durch einen zehnprozentigen Zuwachs bei den Pendlern wieder zunichte gemacht.

Auch auf den zum Ring führenden Autobahnen gibt es keinen Anlass zur Entwarnung: Autobahn Passau plus 80, Autobahn Garmisch plus 50 und auf der schon heute überlasteten Nürnberger Autobahn plus 40 Prozent.

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