SZ: Guten Tag, Herr Habl, haben Sie gestern Champions-League geguckt?
Habl: Ich nicht, ich bin kein großer Fussball-Fan.
SZ: Das heißt, Sie haben die Mailänder Trikots gar nicht gesehen?
Habl: Nein, aber zwei Kollegen waren im Stadion und haben geschaut. Ich hab dann einen Anruf bekommen...
SZ: ... dass die Jungs vom AC Mailand tatsächlich mit den in Bayern verbotenen Werbetrikots von Bwin im Münchner Stadion gespielt haben. Waren Sie überrascht?
Habl: Naja, wir haben eigentlich schon gedacht, dass sich die Italiener an die bayerische Rechtslage halten und nach dem Zwangsgeldbescheid vom 5. April nicht mit den bwin-Trikots auflaufen.
SZ: Haben die Mailänder aber nicht getan.
Habl: Genau, damit waren dann die 100 000 Euro Zwangsgeld fällig.
SZ: Das steht nun fest oder erwarten Sie einen Einspruch?
Habl: Der Verein kann noch gegen den Bescheid klagen, das Zwangsgeld ist jedoch zunächst fällig geworden.
SZ: Das kümmert den Klub aber herzlich wenig. War Ihre Forderung zu gering?
Habl: Das ist das höchste Zwangsgeld, das wir in diesem Bereich verhängt haben. Es muss ja den jeweiligen wirtschaltlichen Verhältnissen angemessen und auch verhältnismäßig sein.
SZ: Und wenn der AC Mailand wiederkommt mit den Trikots, wird's dann teurer?
Habl: Dieses Jahr stellt sich die Frage nicht, nächstes Jahr wird man überlegen müssen, wie wir mit dem Thema umgehen.
SZ: Wie kommt das Geld jetzt aus Mailand?
Habl: Nach Fälligkeit des Zwangsgeldes geht die Akte nun an die Stadtkämmerei, die das Geld vom AC Mailand einfordert.