Urteil:Freundin mit Aids infiziert - Haftstrafe

Seiner Frau erzählt er von der HIV-Infektion, der Geliebten nicht. Trotzdem schlief ein Yogalehrer weiter mit ihr, wollte kein Kondom benutzen. Die Frau erkrankte schwer an Aids. Das Landgericht bestätigte jetzt den Schuldspruch gegen den 54-Jährigen.

Von Christian Rost

Ein Mann, der seine Geliebte mit HIV angesteckt hat, muss zwei Jahre und neun Monate ins Gefängnis. Das Münchner Landgericht bestätigte am Freitag in der Berufungsverhandlung den Schuldspruch gegen den 54-jährigen Yogalehrer.

Das Amtsgericht hatte ihn im März noch zu dreieinhalb Jahren Gefängnis wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung in 80 Fällen verurteilt. Der verheiratete Thomas G. hatte Michaela T. ( Name geändert) im Jahr 2000 kennengelernt.

Weil in den Medien damals ausführlich über die Ansteckungsgefahr mit dem HI-Virus berichtet wurde, entschieden sich G. und seine Geliebte für einen Test. Während das Ergebnis bei der Lehrerin negativ ausfiel, war es bei G. positiv.

Seiner Ehefrau, von der er sich bald trennte, erzählte der Mann davon, Michaela T. hingegen verschwieg er das Ergebnis. Trotzdem schlief er weiter mit ihr. Ein Kondom wollte er nicht benutzen. Er habe es nicht geschafft, seine Infektion zu kommunizieren.

G. steckte die 35-Jährige schließlich an, die in der Folge schwer erkrankte. Mit einer kritischen Lungenentzündung kam sie 2006 in eine Klinik. Erst kurz vor einer Transplantation ergab ein Labortest die Ursache: Aids.

© SZ vom 24.08.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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