Umzugspläne:Boris Becker kehrt München den Rücken

München verliert einen seiner bekanntesten Promis: der frühere Tennisstar scheint genug zu haben vom Szene-Leben und zieht in die verschlafene Schweizer Provinz um.

Als neues Domizil hat sich Becker den 30 Minuten von Zürich entfernt gelegenen Kanton Zug ausgesucht. Neben dem Wohnsitz wird der dreifache Wimbledonsieger auch seinen Geschäftssitz in die Schweizer Gemeinde verlegen, teilte Beckers Sprecher Robert Lübenoff am Dienstag in München mit.

Hat keine Lust mehr auf München: Boris Becker (Foto: Foto: AP)

"Ich freue mich auf mein Leben in der Schweiz", sagte Becker den Angaben zufolge. "Freunde haben mir die Vorzüge dieses Landes in höchsten Tönen gepriesen", betonte er. "Natürlich aber werde ich weiter Deutschland die Treue halten", so Becker weiter.

Hintergrund ist Gründung einer gemeinsamen Firma mit Beckers Manager Hans-Dieter Cleven. Der sagte am Dienstag in München, in Zug sei neben einer hohen Lebensqualität "eine vernünftige Steuerbelastung" garantiert.

Cleven und Becker erklärten zugleich, dass sie ihre Unternehmungen in der Sportvermarktung zu einer neuen Kommanditgesellschaft "Boris Becker und Co" mit Sitz in Zug zusammengeschlossen hätten.

Ein früherer Auslandswohnsitz hatte Becker jedoch bereits erheblichen Ärger mit Fiskus und Justiz eingebracht. Im vergangenen Oktober verurteilte ihn das Landgericht München wegen Steuerhinterziehung zu zwei Jahren Freiheitsstrafe auf Bewährung, 300.000 Euro Geldstrafe und 200.000 Euro Zahlungen an gemeinnützige Einrichtungen, nachdem sich herausstellte, dass er seinen Hauptwohnsitz nur zum Schein in der Steueroase Monaco geführt hatte.

Bereits während des Strafprozesses hatte er 3,1 Millionen Euro Steuern nachgezahlt. Seit der Trennung von seiner Frau Barbara hatte Becker in einem Münchner Luxushotel gewohnt.

© sueddeutsche.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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