Tomcraft:Ein Münchner Techno-DJ räumt ab

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Der Münchner Techno-DJ Tomcraft alias Thomas Brückner ist mit seiner Single "Loneliness" auf Platz eins der britischen Charts. Seit Jahren hat das kein deutscher Künstler geschafft.

B. Ackermann/ J. Temsch

SZ: Sie müssen sich gut fühlen. Tomcraft: Heute fühle ich mich alles anderes als gut. Bei einem kleinen Italiener bei mir ums Eck im Westend haben wir den Erfolg furchtbar begossen. Die Woche war heiß.

Der Münchner Techno-DJ Tomcraft alias Thomas Brückner. (Foto: Cascara)

SZ: Wie haben Sie den Kampf um Platz eins erlebt? Tomcraft: Von Anfang an war der Wirbel in den Radios groß. Am Tag nach Erscheinen war ich auf Platz zwei, nur 34 verkaufte Platten hinter Craig David und Sting. Wieder einen Tag später hatte ich 64 Singles Vorsprung, dann ging es vollends ab.

SZ: Was ist so gut an dem Stück? Tomcraft: Wir haben es mit sehr viel Eifer und Liebe produziert. Außerdem hat es ein fantastisches Vocal.

SZ: Sie meinen den Gesang von Andrea Martin, auf deren Song "Share The Love" Ihr "Loneliness" basiert. Sonnen Sie sich in fremdem Ruhm? Tomcraft: Nein, so sehe ich das gar nicht. Das Original ist viel langsamer, wir haben etwas völlig Neues kreiert.

SZ: Haben Sie jetzt ein Hit-Strickmuster? Tomcraft: Nein. Ich verabscheue, wenn Dance-Künstler eine erfolgreiche Nummer nochmal rückwärts pfeifen. Das ist reine Abzocke.

SZ: Ihr Rezept für einen guten Clubtrack? Tomcraft: Punch. Groove. Was richtig rollt, funktioniert auch.

SZ: Was passiert mit Ihnen? Tomcraft: Ich mache, was auf mich zukommt, was mir Spaß macht und so lange es mir Spaß macht. Als nächstes kommt eine Aufzeichnung für das britische "Top of the Pops". Ich bekomme jetzt auch viel Booking-Anfragen aus England.

SZ: Wie ist die Szene dort? Tomcraft: Die Leute sind richtig hungrig, man legt mit irrsinnig bekannten Künstlern wie Underworld oder Fat Boy Slim auf. Was aber nicht heißt, dass ich jetzt nur in England bin. Ich bin überhaupt ein ganz abartiger Lokalpatriot. Ich fühle mich nur in München wirklich wohl.

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