Tatsachen über München:Wachbleiben lohnt nicht immer

Ein neuer Club, der nicht rockt, Jungs, die die Hochzeit ihres Freundes verhindern, und Wirbel um Sarrazin: Das sind die Tatsachen über München im September.

Lisa Sonnabend

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Ein Club, der nicht rockt, Jungs, die die Hochzeit ihres Freundes verhindern, und Wirbel um Thilo Sarrazin: Das sind die Tatsachen über München im September. Sarrazin kommt Viel Wirbel um Thilo Sarrazin - auch in München. Nach seinen kontroversen Thesen zur Einwanderungspolitik hieß es, das Münchner Literaturhaus wolle den SPD-Politiker wieder ausladen. Das stimmt nicht. Die Veranstaltung am 29. September wird stattfinden - sogar in größerem Rahmen als bislang geplant.

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Freunde verhindern Hochzeit Vergangene Woche fiel das Urteil um den tödlichen Angriff auf Dominik Brunner am S-Bahnhof Solln. Doch Münchens Gerichte haben sich manchmal auch mit - zumindest auf den ersten Blick - amüsanten Themen zu beschäftigen. So wurden die Spezl Sebastian W., 25, und Robert L., 29, verurteilt. Sie wollten einen Freund vor dem "lebenslang" bewahren - und füllten ihn an seinem Polterabend mit Wodka ab, dem letzten Getränk mischten sie auch noch geschmacksneutrales Barbiturat bei. Der Bräutigam kam erst 30 Stunden später wieder zu sich, die Hochzeit konnte nicht stattfinden - und musste verschoben werden. Der Grund für den Streich: Sebastian W. und Robert L. waren sauer auf die Braut, weil diese sie nicht mochte und sie deswegen nicht zur Hochzeit eingeladen hatte. Die Strafe: neun Monate Bewährungsstrafe für Sebatian W., zwölf Monate für Robert L., beide müssen je 3000 Euro Schmerzensgeld zahlen. Die Hochzeit wurde inzwischen in kleinem Rahmen nachgeholt.

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(Foto: Alessandra Schellnegger)

Ein Club, der nicht rockt München hat einen neuen Rockclub. Das 8below ist in die Räume des Ludwig & Lola in der Schützenstraße gezogen und will künftig vor allem Rock und Alternative spielen. Doch am Eröffnungsabend am 4. September tanzten hier vor allem Fans von Bryan Adams oder Bon Jovi. Auf einer Empore stand ein Go-Go-Tänzer, der zu dem Sound Gitarre spielte und sich in Rockerposen versuchte. Das rockt nicht wirklich!

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(Foto: N/A)

Essen bei Fremden Alleine kochen lohnt nicht? Deswegen gibt es in München nun seit wenigen Wochen die Mitesszentrale. Die Idee: Man kocht für Fremde oder lässt sich bekochen. Unter www.mitesszentrale.de vernetzen sich die Münchner, die gerne in Gesellschaft essen und dabei neue Leute kennenlernen wollen. Das Essen bei Fremden ist kostenlos, manchmal wird ein Unkostenbeitrag verlangt.

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Ballerinas to go Welche Frau kennt das nicht: Hat man einmal keine Turnschuhe zum Ausgehen angezogen, beginnen spätestens um 2 Uhr die Füße zu schmerzen. Wie angenehm wären doch nun ein Paar flache Schuhe! Für Münchner Frauen ist dieses Problem bald Vergangenheit. Denn Isabelle Fendt hat die Idee, Ballerinas im Automaten zu verkaufen. In den Clubs 8Seasons, Milchbar und Baby gibt es künftig "Ballerinas to go" in Automaten, im 089 an der Garderobe. Für sieben Euro ist das Schuhpäckchen erhältlich, das zusätzlich einen Beutel enthält, in dem man seine High Heels verstauen kann.

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(Foto: Stephan Rumpf)

Alles nur Theater München ist nicht mehr länger kulturfreie Zone! Die spielfreie Zeit der Theater neigt sich dem Ende entgegen. Die Bayerische Staatsoper meldet sich mit der Zauberflöte am 19. September aus der Sommerpause zurück, in den Kammerspielen geht es am 7. Oktober wieder los mit einer Uraufführung: Hotel Savoy, nach dem Roman von Joseph Roth. Im Volkstheater wird ab dem 25. September wieder Theater gemacht - "Der Brandner Kaspar und das ewig' Leben".

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(Foto: Stephan Rumpf)

"Nur Geduld, Bubsi!" Seit Mai hat Münchens legendäre Kneipe X-Cess geschlossen und seitdem hoffen alle Nachtschwärmer, dass Wirt Isi bald woanders neu eröffnet. Und nun ein Lebenszeichen! Isi ist Facebook beigetreten und verkündet dort: "Nur Geduld, Bubsi!" Es wird also noch dauern, bis das neue X-Cess kommt - aber es kommt!

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(Foto: Stephan Rumpf)

Charlie - Ein Szenetyp aus Untergiesing Untergiesing hat sein erstes Szenelokal bekommen: Im Charlie werden vietnamesische Speisen serviert, das Ambiente ist schlicht, aber stylisch. Das zieht Münchens Hipster an. Das Problem: Wer nicht reserviert hat, steht blöd da, wenn alle Tische besetzt sind. Denn in der Umgebung gibt es gastronomisch keine Alternativen, nur Pilsstuben.

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(Foto: Alessandra Schellnegger)

Kalt, kälter, Regen Der August geht als einer der verregnetsten und kältesten August-Monate aller Zeit in die Geschichte ein. Und nun versucht der September, ebenso Geschichte zu schreiben. Es wird immer kälter! Ja, ist denn jetzt schon Weihnachten?

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(Foto: Robert Haas)

Keine rauschende Party an der Isar Am ersten Septemberwochenende wurde beim Isarinselfest entlang von Münchens Fluss gefeiert - wie schon vor zwei Jahren beim Isarbrückenfest anlässlich des 850. Stadtgeburtstages. Das Wetter spielte überraschenderweise einigermaßen mit, es traten gute Münchner Bands auf, doch das Fest war bei weitem nicht so rauschend wie das Brückenfest. Ein runder Geburtstag ist eben etwas Besonderes.

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(Foto: Alessandra Schellnegger)

Nachfolger für das Lamm's gesucht Diese Nachricht schockte viele Nachtschwärmer: Das Lamm's am Sendlinger Tor, in dem 24 Stunden pro Tag Essen serviert wurde, muss schließen. Das Kreisverwaltungsreferat entzieht dem Lokal die Lizenz - wegen "sehr erheblicher hygienischer und baulicher Mängel". Was nun aus dem Lokal wird, ist unklar. Es wird jedoch gemunkelt, dass dort bald ein Club eröffnet werden soll - das würde viele Nachtschwärmer dann wieder erfreuen.

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(Foto: ddp)

Ein Museum ohne Bayern-Dusel Der FC Bayern schafft sich sein eigenes Museum. In der Allianz Arena soll eine Erlebniswelt entstehen - und dafür bittet Präsident Uli Hoeneß um die Mithilfe der Fans. Auf der Homepage des FC Bayern werden die Fans aufgefordert, die Ausstellung "hinsichtlich der Exponate zu unterstützen". Es werden Gegenstände für das Museum gesucht, die die Geschichte des Clubs und persönliche Geschichten erzählen. Dinge wie Original-Trikots von Bayern-Spielern, der Spielball vom Finale um die Deutsche Meisterschaft 1932 oder Eintrittskarten ab 1900. Wir fragen uns: Soll der Bayern-Dusel, die "Flasche Leer" von Trapattoni oder das abgeschraubte Ohr von Luca Toni etwa dort nicht ausgestellt werden?

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(Foto: dpa)

Jonathan Franzen - ein Münchner Schriftsteller Seit Wochen sind die USA im Jonathan-Franzen-Fieber. Am 1. September ist der neue Roman des Schriftstellers ("Die Korrekturen") erschienen: "Freedom" - ein 730-seitiger Familienroman. Was nur wenige wissen, Franzen verbrachte einige Zeit in München: In den Achtzigern studierte er an der LMU Germanistik. Wo er sein Handwerk gelernt hat, dürfte somit klar sein.

Tatsachen über München

Bakterien gegen Gestank

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(Foto: dpa)

Eine der meist diskutierten Fragen in München im September: Kann das Rauchverbot in den Bierzelten auf dem Oktoberfest funktionieren? Nun scheint immerhin ein Problem behoben: das der unangenehmen Gerüche, die in diesem Jahr nicht durch den Qualm überstunken werden. Die Wiesnwirte wollen nämlich, Bakterien einsetzen, um das Geruchsbild angenehm zu halten. Die Bakterienkulturen sollen unter dem Boden des Bierzelts Schmutz und Fett zersetzen, um die Geruchsbildung zu verhindern. Ob die fleißig genug sein können, darf jedoch bezweifelt werden.

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