Studenten in der Sommerpause:Der Olympia-Springer

Lesezeit: 1 min

Jubelnde Griechen und internationale Sportprominenz: Markus Loibl, 22 Jahre alt, studiert im 5.Semester Medizin und jobbt gerade bei den Olympischen Spielen.

Protokoll: Martin Thurau

"Seit vergangener Woche sind wir in Athen, natürlich der Spiele wegen. Mein bester Freund, mit dem ich in München zusammen studiere, ist Grieche, und so können wir jetzt hier auch in der Stadt wohnen. Wir hatten uns schon relativ früh über die Internetseite des Olympischen Komitees um Jobs bei den Spielen beworben.

Um eine Mannschaft betreuen zu können, sind wir aber offenbar zu spät nach Athen gekommen. Das hätte mich natürlich am meisten gereizt, zumal ich Medizin studiere und später gerne als Arzt Sportler betreuen würde.

Jetzt sind wir als Springer eingeteilt: Wenn irgendwo Helfer ausfallen, kommen wir zum Zuge. Zuerst war aber nichts richtig Spektakuläres dabei, nur die Vorrunden beim Beach-Volleyball am Vormittag.

Aber in dieser Woche klappt es hoffentlich noch, bei den Leichtathletik-Wettkämpfen zu arbeiten. Schließlich wimmelt es ja in den Stadien und auch sonst überall nur so von Helfern - ob sie nun als Platzanweiser oder bei der Security arbeiten, ob sie im Stadion die Bälle zuwerfen oder den Sand wieder glatt harken.

Fantastische Stimmung beim Basketball

Derweil schauen wir uns die Wettkämpfe an. Letzte Woche waren wir beispielsweise beim Basketballspiel Griechenland - USA. So was habe ich noch nicht erlebt, die Stimmung war einfach fantastisch. Die griechischen Fans hielt es das ganze Match über nicht auf den Sitzen; unentwegt feuerten sie ihre Mannschaft an.

Neulich waren wir auch im Olympischen Dorf, weil wir einen der griechischen Leichtathleten besucht haben, den wir kennen. Das war schon ein ganz besonderes Highlight.

Hunderte von Sportlern laufen da herum, und wie viele bekannte Gesichter sind darunter! Man geht durch das Dorf und denkt: Das ist doch dieser Schwimmer, und der dahinten ist ein 100-Meter-Läufer, den du schon mal gesehen hast.

Auch hier herrscht eine ganz besondere Stimmung: Athleten aus aller Welt, internationaler geht es wirklich nicht mehr, und alle sind sie gut drauf. Ansonsten wird die Stadt im Moment beherrscht von Touristen, die meisten Athener sind jetzt im August in den Urlaub gefahren.

Und was das Sicherheitsgefühl angeht: Die Polizei ist überall präsent, ich empfinde das aber nicht als einengend."

© SZ vom 25.8.2004 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: