Stimmen zur Pinakothek:"Dieser Dreiklang der Museen ist einmalig"

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Stimmen zur Pinakothek der Moderne - die Ehrengäste sind überwältigt vom Bauwerk und seinen Schätzen.

Protokoll: Christian Mayer

Kardinal Friedrich Wetter: "Dies ist ein monumentales Bauwerk. Ich begrüße, dass es endlich fertig ist - und ich freue mich von Herzen. Die Pinakothek der Moderne ist ein Ort, an dem vielen Menschen die Augen geöffnet werden für das, was die Kunst zu verkünden hat: Sie führt uns über das hinaus, was wir mit unseren Händen anpacken können. Es haben einige davon gesprochen, dass dies eine Kathedrale des Lichts sei - dem kann ich nur bewundernd zustimmen."

Prinz Johann Georg von Hohenzollern, Hypo-Kunsthalle, früher Direktor der Staatsgemäldesammlungen: "Ich bin überglücklich. Dass der Bau nach vielen Schwierigkeiten zu Ende geführt werden konnte, ist eine große Bereicherung - nicht nur für München, sondern für die ganze Welt. Es ist ein tolles Museum mit einem fabelhaften Inhalt, an dem Generationen von Menschen, von Bürgern, von Ministern und Generaldirektoren gearbeitet haben, und das steht jetzt da. Die Kunststadt München hat ja schon immer in der ersten Liga gespielt, nur haben es die Leute nicht so gemerkt. Aber dieser Dreiklang, diese Trias der Pinakotheken macht München einmalig. In anderen Städten liegen die wichtigen Museen weit auseinander. Hier kann man sich in Ruhe einen Block nach dem anderen vornehmen."

Stephan Braunfels, Architekt: "Dies ist der größte Tag meines Lebens und ich freue mich wahnsinnig, dass das Gebäude so großen Erfolg hat. Ich habe nie erwartet, dass der Bau so gut wird und dass die Menschen dies auch so empfinden und anerkennen. Ich hab' mir zehn Jahre lang unendlich viel Mühe gegeben. Der ganze Ärger ist zwar nicht vergessen, aber für den heutigen Tag zurückgestellt. Ich bin heute Morgen schon um drei Uhr aufgewacht vor lauter Aufregung. Ich wollte das größte Museum der Welt bauen, und ich hoffe, es ist mir gelungen, eines der besten gebaut zu haben. Dass dies auch noch in meiner Vaterstadt München gelungen ist, dem Ort meiner Groß- und Urgroßväter, das ist ein großer Glücksfall für mich."

Pilar Belzunce de Chillida, Frau des verstorbenen Schöpfers der Skulptur "Buscando la Luz": "Es ist ein sehr großer und auch sehr trauriger Tag, denn mein Mann ist nicht hier. Aber ich weiß, dass er auf eine Art dabei ist. Die Einheit der Künste, das war etwas, was ihm sehr am Herzen lag - und die Suche nach dem Licht, die in diesem Museum und in seiner Skulptur zum Ausdruck kommt. Ich bin überglücklich, heute hier zu sein."

Fürstin Gloria von Thurn und Taxis: "Das Museum ist einfach grandios. Es ist sicherlich das schönste Museum Deutschlands im Augenblick, und wir können in München sehr stolz darauf sein, dass wir es haben. Es ist ein großer Tag für München und für Deutschland, und der Kunstminister Hans Zehetmair kann sehr stolz sein, denn er hat ja das Baby aus der Taufe gehoben."

Prinz Franz von Bayern, einer der bedeutendsten Stifter des Museums: "Der heutige Tag bedeutet eine sehr erfreuliche Zieletappe auf einem Weg, der noch weitergehen muss. Persönlich empfinde ich große Freude. Dieses Haus ist jetzt abgeschlossen und wird mit Leben gefüllt - aber natürlich hoffen wir auf den zweiten Bauabschnitt. Der heutige Eröffnungstag ist deshalb auch ein Abschnitt: Bis jetzt hatte München keine hörbare Stimme, was die zeitgenössische Kunst angeht. Jetzt hoffen wir, dass sich München in dieses internationale Konzert einbringen kann. Das Angebot, das man hier erleben kann, ist wunderbar, und der Dialog zwischen den verschiedenen Richtungen überaus spannend."

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