Wörthsee:Gottfried Aumiller ist tot

Lesezeit: 1 min

Kommunalpolitiker, Trachtler, Feuerwehrkommandant, aber vor allem Familienmensch war Gottfried Aumiller. Jetzt ist das Steinebacher Urgestein gestorben. (Foto: privat)

Das Oberhaupt der Familie Aumiller ist tot. Am Freitagabend starb Gottfried Aumiller im Alter von 88 Jahren. Er hinterlässt sechs Kinder, 21 Enkel und acht Urenkel. Der ehemalige Bürgermeister Peter Flach kannte den "Gore", wie Aumiller von allen genannt wurde, seit vielen Jahren. "Raue Schale, weicher Kern", so beschreibt Flach den Verstorbenen. Seine direkte Art, Dinge anzusprechen, sei nicht bei jedem gut angekommen, "aber im Herzen war er ein guter Mensch und sehr großzügig".

Familie und Heimat waren Gore Aumiller am wichtigsten. Ehrenamtliches Engagement für sein Dorf Steinebach und später für die Gemeinde Wörthsee waren die logische Konsequenz. Geboren wurde er am 6. Dezember 1927 in Steinebach als dritter Sohn des damaligen Bürgermeisters Jakob Aumiller und dessen Frau Mathilde. Mit 17 Jahren wird er noch zum Militär eingezogen, im April 1945 durch eine Steckschuss verwundet. Die viereinhalb Jahre in russischer Gefangenschaft waren eine schlimme Zeit für ihn, die ihn auch im hohen Alter noch beschäftigte. So schlimm, dass "ich sogar meine bayerische Muttersprache verlernte", erinnerte er sich an seinem 80. Geburtstag.

Der Landwirt war Mitbegründer des Sportvereins, des Trachtenvereins, der Blaskapelle und des CSU-Ortsverbands. In seiner aktivsten Zeit war Aumiller Mitglied in 29 Vereinen, 24 Jahre saß er für die CSU im Gemeinderat Wörthsee. Von 1985 bis 1990 war er Dritter Bürgermeister. Er engagierte sich in der Freiwilligen Feuerwehr Steinebach/Auing, beim Männergesangverein, beim Krieger- und Soldatenverein und beim Schützenverein. Er war Jagdvorsteher, Aufsichtsrat der Raiffeisenbank, im Eisstockverein und Schöffe am Landgericht München II. 1998 wurde Aumiller mit der Bürgermedaille ausgezeichnet. 1992 übergab er seinen Hof an seinen Sohn Jakob, arbeitete aber noch viele Jahre mit.

1955 heiratete Gottfried seine Frieda. 60 Jahre dauerte die Ehe, bis Frieda Aumiller im vergangenen Juli im Alter von 86 Jahren starb.

Am Mittwoch, 20. Januar, wird Gottfried Aumiller beigesetzt. Der Trauergottesdienst in der Pfarrkirche Zum Heiligen Abendmahl beginnt um 10 Uhr, anschließend ist die Beerdigung auf dem alten Friedhof in Steinebach.

© SZ vom 18.01.2016 / csn - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: