Starnberg:Die Kosten der Fusion

Lesezeit: 2 min

Bei der Kreissparkasse München-Starnberg-Ebersberg werden viele Leistungen teurer und Gebühren angehoben.

Wieland Bögel und Wolfgang Prochaska

Jetzt wird es deutlich: Die Fusion der Ebersberger Niederlassung mit der Kreissparkasse München Starnberg hat ihren Preis, vor allem für die Sparkassen-Kunden selber. Denn spätestens vom 1. April an müssen neue Kontobesitzer mit erheblich höheren Gebühren rechnen. Die Kreissparkasse vereinheitlicht die Preise für ihr gesamtes Filialgebiet. Offen ist, ob nicht spätestens im nächsten Jahr auch für Altkunden die neuen Gebühren gelten werden. So wird das beliebte Girokonto Basic statt 5,20 dann 5,90 Euro kosten. Das ist eine Erhöhung um rund 15 Prozent. Aus Giro Gold für elf Euro wird Giro Plus für 12,50 Euro. Die deftige Gebührenerhöhung begründet die Sparkasse mit zusätzlichen Leistungen, wie etwa einer Mastercard oder Miles-and-More-Service. Einziger Trost für die Starnberger: Das Online-Girokonto für drei Euro heißt künftig Giro Direkt und ist ab einer monatlichen Überweisung von 1000 Euro kostenlos. Bislang gab es dieses Angebot für Starnberger Kunden nicht. Deutlich teurer geworden sind Depot- und Aktiengeschäfte, bei denen Kunden nun hohe Aufschläge zahlen müssen. Die Sparkasse hat über die künftige Preisentwicklung die Kontoinhaber per Brief informiert. Darin teilt die Bank mit, dass "aufgrund der technischen Fusion" die Notwendigkeit bestehe, "das bestehende Preis- und Leistungsverzeichnis zu vereinheitlichen". Die Änderungen gälten als akzeptiert, wenn dagegen nicht "vor dem vorgeschlagenen Zeitpunkt des Wirksamwerdens" Einspruch eingelegt werde. Genauere Informationen könne der Kunde in den Geschäftsstellen erfragen. Wer dies tut, erhält zunächst eine gute Nachricht: Für Besitzer eines Girokontos bleiben die monatlichen Gebühren zwischen drei und 9,20 Euro unverändert. Daran werde sich zumindest in diesem Jahr auch nichts ändern, so Pressesprecherin Kerstin Grosch: "Derzeit gibt es keine Pläne, das umzustellen." Wer aber bei der Sparkasse ein neues Girokonto eröffnen will, zahlt deutlich mehr als die Altkunden: Eben zwischen 5,90 Euro und 12,50 Euro werden im Monat fällig. Dass Neukunden für Girokonten mehr bezahlen müssen, sei im Übrigen so nicht ganz richtig, erklärt die Pressesprecherin. Vielmehr biete man lediglich die "bisherigen Kontomodelle nicht mehr an". Die neuen Konten seien zwar etwas teurer, dafür seien aber einige Leistungen wie Überweisungen künftig im Grundpreis inbegriffen. Sehr viel teurer wird es auch für Kunden, die ein Depot bei der Sparkasse haben oder ihre Aktiengeschäfte dort tätigen. So erhöht sich beispielsweise die Provision beim Kauf inländischer Aktien von bisher 0,6 Prozent auf jetzt ein Prozent, was einem Aufschlag von fast 67 Prozent entspricht.

© SZ vom 23.02.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: