Ein 22 Jahre alter Autofahrer soll am Mittwoch in Starnberg gezielt einen Fußgänger überfahren haben, um ihn umzubringen. Er wurde am selben Tag wegen Mordversuchs festgenommen, wie das Polizeipräsidium Oberbayern Nord in Ingolstadt am Donnerstag mitteilte.
Der 22-Jährige war am Mittwoch in Starnberg auf dem Bürgersteig gefahren, hatte offenbar gezielt auf den 32 Jahre alten Fußgänger zugehalten, Gas gegeben und den Mann überfahren.
"Natürlich hat der Mordanschlag eine Vorgeschichte", erklärt die Polizei. Täter und Opfer kannten sich, wie die SZ erfuhr. Demnach soll der 32-jährige Mann einen oder sogar mehrere Ladendiebstähle im Supermarkt begangen haben, den der Vater des Täters betreibt.
Ganz konkret soll eine Flasche Wodka der Auslöser für die Tat gewesen sein. Es gibt sogar Berichte, die eine Auseinandersetzung zwischen den beiden Männern schildern, bei der heftige Beleidigungen gefallen sein sollen, und zwar unmittelbar vor dem hinterhältigen Mordanschlag mit dem Auto.
Die Polizei wollte diese Information nicht bestätigen, sie dementierte die Angaben jedoch auch nicht. Zur Vorgeschichte wolle man keine Angaben machen, hieß es im Präsidium Oberbayern Nord. Da auch im Radio und Internet verbreitet wurde, dass wohl Diebstähle der mögliche Hintergrund der Tat waren, sei der Vater des 22-jährigen Starnbergers heftig angegriffen worden, erklärte die Polizei. Dem wollen die Beamten mit der Informationssperre entgegenwirken.
Das Opfer erlitt Kopfverletzungen und Prellungen am ganzen Körper und wurde in ein Münchner Krankenhaus gebracht. Der Mann schwebt laut Polizei nicht mehr in Lebensgefahr, ist aber noch nicht vernehmungsfähig. Der Fahrer flüchtete gleich nach der Tat. Mithilfe mehrerer Zeugen, die sich Auto und Kennzeichen gemerkt haben, konnte er aber kurze Zeit später in Pöcking festgenommen werden.
Die Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck, die die Ermittlungen in dem Fall führt, hofft, dass sich weitere Zeugen melden. Wer den Mordversuch beobachtet hat, wird um Hinweise unter der Rufnummer 08141/612-0 gebeten.