Die Entscheidung über das neue Münchner Fußballstadion ist verschoben worden. Nach zweitägiger Beratung hat das 15-köpfige Gutachtergremium auf einer Pressekonferenz am Freitag in München zwei Modelle präsentiert, von denen eines die neue Arena in Fröttmaning im Münchner Norden sein wird.
Aus den ursprünglich acht Vorschlägen renommierter Architekten machten die Modelle des Hamburger Büros Meinhard von Gerkan und Volkwin Marg sowie der Schweizer Jacques Herzog und Pierre de Meuron das Rennen.
Die endgültige Entscheidung fällt am 8. Februar. Bereits am 15. Dezember wird sich die Stadt München mit beiden Modellen als Spielort für die Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland bewerben.
"Die Auswahl ist gelungen, aber es gibt keinen Favoriten", sagte Präsident Franz Beckenbauer vom FC Bayern München, "das eine Modell ist ein modernes, Zukunft trächtiges Wesen, das andere ein klassisches Stadion." Der deutsche Rekordmeister und der TSV 1860 wollen im Jahr 2005 in das neue Stadion einziehen, das ein Fassungsvermögen von mindestens 66.000 Zuschauern haben wird.
"Wir können mit beiden Lösungen gut leben", erklärte Münchens Oberbürgermeister Christian Ude (SPD).
Der am 21. Oktober per Bürgerentscheid beschlossene Stadion-Neubau soll Schätzungen zu Folge mehr als die zunächst kalkulierten 400 Millionen Mark kosten.
1860-Präsident Karl-Heinz Wildmoser sprach von einer "geringfügigen Überschreitung" des ursprünglichen Betrags.
Leuchtende Fassade
Bis zur endgültigen Entscheidung am 8. Februar sollen die von den Gutachtern festgestellten Mängel abgestellt und beide Modelle überarbeitet werden. Bei beiden Modellen ist ein völlig geschlossenes Dach nicht vorgesehen.
Das Modell der Hamburger von Gerkan und Marg, die in München das Europäische Patentamt gebaut haben, setzt mit markanten Pfeilern rund um die Arena besondere Akzente. Der Schweizer Entwurf sieht unter anderem eine Beleuchtung der Außenfassade in den Vereinsfarben der Münchner Bundesligaclubs vor.
Die Baseler Architekten bauten das neue Baseler Stadion, in dem neben Shops sogar ein Altersheim integriert ist.
(sueddeutsche.de/dpa)