SpVgg Altenerding:Investieren in die Jugend

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Nach dem Weggang des dekorierten Basketball Teams Head Attack Baskets beginnt bei der SpVgg Altenerding das große Aufräumen.

Matthias Vogel

Die Head Attack Baskets Erding, ein mit dem Aufstieg in die Regionalliga 2 dekoriertes Basketball Team, hat Erding den Rücken zugekehrt. Der Disput mit der Stadt über die Höhe der Hallenmiete hat verhindert, dass der Sport in der Semptstadt auf professionelle Beine gestellt wird. Jetzt werden bei der SpVgg Altenerding, die vor einem Jahr die Spiellizenzen für den Herrenbereich an die Baskets abtrat, die Scherben zusammengekehrt.

Die Sparte will unter der Ägide des neuen Abteilungsleiters Marcus Schraml wieder verstärkt Wert auf gute Jugendarbeit legen. Gerne hätte man auch eine Herrenmannschaft zum Spielbetrieb angemeldet, das ist aber lizenzrechtlich nicht möglich.

Der bisherige Abteilungsleiter der Baskets, Sebastian Wartner, und sein Stellvertreter Nermin Krobradovic leiteten zuletzt auch gleichzeitig die Basketballsparte der SpVgg Altenerding, legten aber nach dem Streit mit der Stadt und der Ankündigung von Baskets-Hauptsponsor Oliver Bartels, Erding verlassen zu wollen, ihr Amt bei der Spielvereinigung nieder. Jüngst wurde während einer außerordentlichen Mitgliederversammlung Schraml zum neuen Basketball-Chef gewählt. Sein Stellvertreter ist jetzt Harry Wegener, das Amt des Jugendwarts bekleidet jetzt Tim Richardson.

Mit dem Wechsel an der Spitze der Basketballer geht ein Paradigmenwechsel einher. Unter dem Versuch, den Herrenbasketball zu professionalisieren, litt der Nachwuchs. "Die Jugendarbeit ist ein wenig vernachlässigt worden", sagt Schraml. Dass soll jetzt anders werden. Ziel ist es, jede Altersklasse mit wenigstens einer Mannschaft zu besetzen. "Zusammen mit dem Jugendwart wollen wir die Trainer sowohl bei der Organisation als auch bei der sportlichen Ausbildung kräftig unterstützen", kündigte Schraml an. "Wir haben sehr engagierte Jugendtrainer, die mit großer Freude der Zusammenarbeit entgegensehen."

Gleich für Samstag und Sonntag, 21. und 22. August, hat die SpVgg Altenerding ein Sommercamp in der Semptsporthalle angesetzt. "Um Training außerhalb der Saison anzubieten, aber natürlich auch, um Werbung für uns zu machen", wie Schraml sagt.

"Es gab keine Unterstützung für die Zweite"

Im allgemeinen Freudentaumel um den Aufstieg der ersten Baskets-Garnitur ist ein wenig untergegangen, dass auch die Reserve den Sprung in die nächsthöhere Klasse - die Kreisliga - geschafft hat. "Die alte Abteilungsleitung hat sich auf die erste Mannschaft konzentriert. Es gab keine Unterstützung für die Zweite. Das haben einige Spieler an mich herangetragen."

Bei der Mitgliederversammlung wurde beschlossen, auch Herrenmannschaften in der Saison 2010/2011 ins Rennen zu schicken und gerne hätte man eben die ehemalige Reserve der Baskets zur "Ersten" gemacht und angemeldet. "Das geht aber nicht", sagt Schraml, "die beiden Lizenzen, die wir damals an die Baskets übertragen haben, dürfen nicht einzeln wieder zurück übertragen werden." Im Doppelpack gibt es die Spielberechtigungen aber nicht. Die Baskets fusionieren wohl mit dem MTSV Schwabing und firmieren unter neuem Namen in der Regionalliga.

Die SpVgg Altenerding muss wieder ganz unten anfangen, in der Kreisklasse B. Damit nicht genug, ob des Hickhacks um den Rückzug der Halbprofis aus Erding ist der Anmeldetermin verstrichen. "Wir hätten bereits im Mai ein Team anmelden müssen, jetzt ist es zu spät", sagte Schraml. Erst zur übernächsten Saison wird es wieder Herrenbasketball in Erding geben. Einige gute Spieler der ehemaligen Baskets-Reserve werden bis dahin freilich abwandern. Ein Jahr warten und dann noch auf unterstem Niveau spielen, ist nicht jedermanns Sache.

Tröstlich für die Spielvereinigung, dass bis dahin ausreichend junge Talente zur Verfügung stehen werden. Erst kürzlich schaffte die B-Jugend die Qualifikation zur Bezirksliga und spielt damit in der kommenden Spielzeit in der höchsten Klasse Oberbayerns. Auf dem Weg zu einem neuen Profil haben Erdings Basketballer den Startschuss abgefeuert. Jetzt gilt es, den Nachwuchs bei Laune zu halten. Aber das hat sich die neue Abteilungsleitung ja ohnehin auf die Fahnen geschrieben.

© SZ vom 14.08.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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