Sparopfer 21: KiM-Kino:Kein Kinderspiel

Die Spielstätte, die vor 17 Jahren als Kino für ausländische Kinder begonnen hat, will zurück zu den Anfängen und Migrantenkindern einen Ort zum Kennenlernen bieten.

ANKE SCHMITT

Da die Stadt noch kein neues Raumkonzept für das Einstein Kulturzentrum beschlossen hat, steht dessen Zukunft nach dem 1. Januar 2003 in den Sternen. Betroffen ist dort auch das KiM-Kinderkino.

Zusätzlich belastet wird sein Programm durch Einsparungen bei der Filmstadt München GmbH, die das KiM finanziert und 2003 eigentlich 12.200 Euro überweisen wollte: Das Kulturreferat hat fünfprozentige Kürzungen bei der Filmstadt geplant, die alle 15 Mitglieder des Dachverbandes treffen werden.

Dabei hatte sich die mit 60 Quadratmetern kleinste Einrichtung im Einstein viel vorgenommen: Die Spielstätte, die vor 17 Jahren als Kino für ausländische Kinder begonnen hat, will zurück zu den eigenen Anfängen, indem sie Migrantenkindern einen Ort zum Kennenlernen bietet.

Flüchtlingskinder sprechen über ihre Erlebnisse

In Zusammenarbeit mit der benachbarten Wörthschule zeigt das KiM im Moment eine Filmreihe, in der Menschen aus aller Welt ihre Länder vorstellen. Münchner Kinder von überall her, etwa Flüchtlingskinder aus Afghanistan, dem Iran, dem Kosovo und Kroatien, treffen sich zu den Filmvorführungen, um anschließend über ihre eigenen Erlebnisse zu sprechen.

Aus dem Projekt sollen auf lange Sicht eine Ausstellung, ein gemeinsames Fest und möglichst noch andere Aktionen erwachsen, sagt Initiatorin Lydia Jackson. Und fügt trotzig hinzu: "Wenn wir nicht im Einstein bleiben dürfen, werden wir schon irgendwo einen anderen Ort für unser Kino mit Kulturaustausch finden."

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