Sparopfer 14: Nationaltheater:Boris kostet zu viel

Erstmals in seiner Geschichte hat das Finanzministerium für das Nationaltheater eine Haushaltssperre verhängt.

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Die Ebbe in den öffentlichen Kassen betrifft nicht nur städtische Einrichtungen, auch der Freistaat Bayern muss sparen. Und das bekommt jetzt die Bayerische Staatsoper zu spüren. Erstmals in seiner Geschichte habe das Finanzministerium für das Nationaltheater eine Haushaltssperre verhängt, so Intendant Sir Peter Jonas zur Nachrichtenagentur ddp. Sein Haus müsse jetzt wirklich jeden Cent umdrehen.

Erstes Opfer der verhängten Haushaltssperre sei die geplanten Neuinszenierung von Modest Mussorgskys Monumentaloper "Boris Godunow" geworden, ein Wunschprojekt von Generalmusikdirektor Zubin Mehta. Stattdessen werde nun der technisch einfacher und billiger zu realisierende "Rigoletto" von Giuseppe Verdi realisiert. "Das war eine sehr schmerzhafte Entscheidung", sagte Jonas.

Sponsoren gefragt

Da nützt es auch wenig, dass die Staatsoper das wohl am besten ausgelastete Opernhaus Deutschlands ist. Jonas setzt für die Zukunft deshalb auch verstärkt auch auf privates Geld. Gut entwickelt habe sich das von der Staatsoper angestoßene Sponsoring-Programm, sagte er.

Dabei setzt man vor allem darauf, neben den bereits aktiven Großsponsoren wie Audi oder der Hypovereinsbank viele kleinere und mittlere Geldgeber zu gewinnen. Zurzeit gebe es schon 20 Sponsoren, die Beträge zwischen 5000 und 25.000 Euro pro Jahr spendeten. "Damit wollen wir Dinge finanzieren, die nicht zum absoluten Kerngeschäft gehören", sagte Jonas.

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