Sparopfer 12: Kunstprojekte Riem:Modellversuch interruptus

CHRISTOPH WIEDEMANN

Eine Mustersiedlung soll entstehen, die so genannte Messestadt Riem auf dem südlichen Teil des ehemaligen Flughafens. Frei finanzierte und öffentlich bezuschusste Wohnungen im Mix, dazu Freizeiteinrichtungen und Kunst auf Straßen und Plätzen. Eine eigene Kuratorin wurde eingestellt, dafür zuständig, mit und für die Bewohner Arbeiten von zeitgenössischen Künstlern zu ermöglichen.

1999 war dafür ein Etat von knapp 3,8 Millionen Euro vorgesehen. Das Geld sollte bis 2006 ausgegeben sein. Nun ist bereits im kommenden Jahr Schluss. Knapp 1,6 Millionen Euro sind bislang für das lange Zeit als international beachteter Modellversuch gepriesene Kunstprogramm verbraucht. Ein kleiner Rest wird jetzt noch für die Abwicklung ausgegeben.

Der Löwenanteil wandert in die Kassen der Bundesgartenschau, die 2005 öffnet und bis heute mit Finanzierungsdefiziten kämpft. Die Entscheidung von Kulturreferentin Lydia Hartl ist insofern nachvollziehbar, als die reinen Personal- und Verwaltungskosten von Anfang an ziemlich hoch waren. Nur zwei Drittel der Gelder kamen bei Künstlern an. Trotzdem bleibt das Riem-Projekt damit ein Torso.

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