Sommerrätsel Folge 3: Gärtnerplatz:Bunte Mischung

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Vor "Idyllenzementierung und Oma-Look" fürchteten sich die Münchner vor gar nicht allzu langer Zeit beim Umbau des Gärtnerplatzes. Doch nun zieht der Platz die hippen Nachtschwärmer an. Rätselautor CUS hat sich für das dritte Sommerrätsel in das bunte Viertel begeben.

Ein ganz normaler Sommernachmittag am Gärtnerplatz: Junge Menschen sitzen auf den Stufen des Gärtnerplatztheaters oder liegen im Rasen des Rondells, gegen die Sonne haben einige Mädchen kleine bunte Schirme aufgespannt. Ältere Flaneure rasten auf den Parkbänken und genießen den Blick auf die Blumenbeete, die um den Brunnen herum angelegt sind, am Rande des Platzes entspannen sich Menschen in den Cafés.

Wohin gehört diese skurrile Tafel? Für das Sommerrätsel hat CUS sich im Gärtnerplatz-Viertel herumgetrieben. (Foto: N/A)

Bis auf die Autos und Busse, die den Platz kreuzen, ist es relativ ruhig. Am Nachmittag! Denn am Abend, vor allem am Wochenende, geht es hier nicht so beschaulich zu. Da wird der Platz zur Partyzone und ist von Hunderten Menschen bevölkert, was alle Sommer wieder zu Ärger mit den Anwohnern führt.

Der Platz ist beliebt beim Feiervolk, vor allem wegen seiner zentralen Lage im Ausgehviertel. Doch auch das Erscheinungsbild mit dem spätklassizistischen Theaterbau und dem 2006 umgestalteten Rondell lädt zum Verweilen ein. Dass der Umbau des Platzes zunächst heftig umstritten war, kann man sich heute kaum noch vorstellen. Eine Bürgerinitiative wollte gar den damals etwas heruntergekommenen Charme des 1860 angelegten und nach dem Baumeister Friedrich von Gärtner (1792 bis 1847) benannten Platzes erhalten.

"Man fürchtete Idyllenzementierung und Oma-Look", schreibt der Münchner Autor Martin Arz darüber in seinem Buch "Die Isarvorstadt".

Dabei war das Gärtnerplatzviertel einst als gepflegter Ort geplant und wurde in den 1860er Jahren am Reißbrett entworfen. Karl von Eichthal ließ auf dem früheren Heilig-Geist-Anger eine völlig neue Wohngegend errichten. Der Bankier sah die Nutzung seines Grundstücks mit mehrstöckigen Mietshäusern als Kapitalanlage. Das Viertel wuchs weiter - bis es im 20. Jahrhundert zum Arbeiterviertel geworden war. Im Zweiten Weltkrieg dann wurde die Bausubstanz stark beschädigt.

Schon früh war das Quartier zusammen mit dem angrenzenden Glockenbachviertel auch eine Heimstatt für Homosexuelle. Nach dem Krieg eröffneten Schwulenbars wie die Teddy Bar (die vergangenes Jahr zumachte) oder Kneipen wie der legendäre Ochsengarten, das Traditionslokal Deutsche Eiche entwickelte sich zum beliebten Treffpunkt der Schwulenszene. Rainer Werner Fassbinder war im Viertel ebenso unterwegs wie Queen-Sänger Freddy Mercury.

Doch inzwischen ändert sich die Szene. Es schließen immer mehr Schwulenbars, nicht zuletzt wegen der stetig steigenden Mieten, die die fortschreitende Sanierung ganzer Straßenzüge mit sich bringt. Und die hohen Preise bringen auch Begehrlichkeiten der neu hinzugezogenen Bewohner mit sich. Wer viel Geld für eine Wohnung ausgibt, will eben auch seine Ruhe.

Dennoch ist es unwahrscheinlich, dass die Gegend nordöstlich der Fraunhoferstraße zur reinen Schlafstadt verödet. Es gibt immer noch genug interessante, teils skurrile Läden, Szenekneipen und gemütliche Wirtshäuser, die noch keinen Ärger mit Anwohnern haben.

Wie lebendig die Gegend ist, werden die Rätsler spätestens bei ihrer Erkundungstour (siehe Karte) rund um den Gärtnerplatz herausfinden. Und wieder wird ein SZ-Team an diesem Sonntag von 14 Uhr an Biergarten-Gutscheine -solange der Vorrat reicht - verteilen.

Hier geht es zum Sommerrätsel.

Sommerrätsel Folge 3: Gärtnerplatz
:Unbemerkt im Hipsterland

Hip, bunt, geheimnisvoll: Das Gärtnerplatzviertel ist eine angesagte Ausgehzone. Unbemerkt hat sich Rätselautor CUS unter die szenigen Besucher gemischt und das neuste Sommerrätsel ausgeknobelt. Finden Sie heraus, wo er sich herumgetrieben hat?

Was gibt es zu gewinnen? Mit etwas Glück können Sie bei jeder Folge einen von fünf Hacker-Pschorr-Wiesn-Gutscheinen für vier Hendl und vier Maß Bier gewinnen sowie einen von fünf SZ-Ticket-Gutscheinen im Wert von jeweils 75 Euro. Die Ticket-Gutscheine können Sie bei den SZ-Ticketboxen im SZ-Servicezentrum (Fürstenfelder Straße 7) und im Kaufhaus Ludwig Beck (Marienplatz 11) einlösen.

Am Ende aller sechs Rätsel gibt es zusätzlich noch einen Hauptpreis zu gewinnen. Wir verlosen unter allen Teilnehmern, die mindestens eine Folge richtig gelöst haben, einen einwöchigen Aufenthalt im Intercontinental Berchtesgaden Resort für zwei Personen inklusive Halbpension sowie je eine klassische Massage und eine Alpienne Harmonie Massage.

Wo? Das Spielfeld ist auf der Karte rot markiert. Wir beginnen an der Ecke Fraunhoferstraße/Baaderstraße (am besten zu erreichen mit der U1- oder U2, Station Fraunhoferstraße). Wir folgen der Baaderstraße bis zur Buttermelcherstraße. Die Buttermelcherstraße bis zur Rumfordstraße und über die Müllerstraße wieder zur Fraunhoferstraße, die uns zurück zum Ausgangspunkt bringt. Das sind die Außengrenzen des Spielfelds. Alle Straßen und Plätze dazwischen zählen ebenfalls zum Spielfeld. Sie können natürlich an jeder beliebigen Stelle in die Suche einsteigen.

Was ist neu? Zusätzlicher Denksport: Die Bilder 12 und 22 zeigen nicht das Motiv selbst, sondern enthalten nur Hinweise auf den Ort.

Wie lange dauert es? Eine Route dauert etwa zwei Stunden. Einige werden es schneller schaffen, andere lassen sich mehr Zeit - egal, denn auf Geschwindigkeit kommt es nicht an.

Wohin mit der Lösung? Sie haben zehn Tage Zeit, um diese Folge des Sommerrätsels zu lösen. Schicken Sie Ihre Lösung bis zum Montag, 13. August (Poststempel), per Postkarte an die folgende Adresse: Süddeutsche Zeitung Lesermarkt, "Sommerrätsel - Teil 3", Hultschiner Straße 8, 81677 München. Oder senden Sie die Lösung per E-Mail unter dem Stichwort "Sommerrätsel -Teil 3" an: sz-lesergewinnspiel@sueddeutsche.de.

Unvermeidlich: Der Rechtsweg ist wie immer ausgeschlossen. Mitarbeiter des Süddeutschen Verlags und deren Angehörige dürfen zwar gerne mitraten, können aber nichts gewinnen.

Und nächste Woche? Am Samstag der kommenden Woche geht das Sommerrätsel 2012 weiter. Die Spurensuche führt dann in den Osten Münchens - und zwar nach Bogenhausen.

Und die Auflösung? Die finden Sie in zwei Wochen in der Süddeutschen Zeitung und hier auf Süddeutsche.de.

Hier geht es zum Sommerrätsel.

© SZ vom 04.08.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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