Sicherheit rund um den Papstbesuch:München wird zur Sperrzone

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Wenn am 9. und 10. September der Papst nach München kommt, wird das in der ganzen Stadt zu spüren sein: Denn der Weg des Papamobils wird weiträumig abgesperrt, die Innenstadt nur noch eingeschränkt befahrbar sein.

Franziska Schwarz

Nur noch wenige Tage, und der Papst ist in der Stadt. Polizei, Feuerwehr, Malteser und Deutsche Bahn haben bis ins Kleinste geplant. Und kaum einen Münchner - ob Pilger oder nicht - wird das Ereignis nicht in irgend einer Form betreffen.

Der Weg des Papamobils. (Foto: Grafik: Mainka)

Doch vor allem die Pilger zur Heiligen Messe am Sonntag sollten sich, so die Polizei, gut vorbereiten: Wertgegenstände sollten ausschließlich in Innentaschen der Kleidung verstaut werden. Rucksäcke oder dergleichen seien ungeeignet. Genügend Trinkwasser sei unbedint selbst mitzubringen: Der lange Weg zur Papswiese sei anstrengend, eine Gefahr dabei: Austrocknung, die schnell zu Kreislaufproblemen führe.

Erlaubt sind allerdings nur Plastikflaschen. Polizeidirektor Jürgen Notka bittet um Verständnis dafür, "Argwohn erregende Gegenstände nicht mitzuführen" - dazu gehöre alles, was geworfen werden könne, aber auch Plakate mit beleidigenden Äußerungen.

Start um drei Uhr morgens

Die Messebesucher sollten sich auf einen langen Tag einstellen: Frank Hole von der Deutschen Bahn appelliert an alle Anreisenden, sich möglichst schon um drei Uhr morgens auf den Weg zu machen. Dafür werden 35 zusätzliche Züge und 480 S-Bahnen bereit gestellt.

Auf dem Messegelände schließlich heißt es Durchhalten: Es gibt weder Schattenspender noch Unterschlupfe: Sonnenschützende oder, gegebenenfalls, wasserfeste Kleidung sei unbedingt notwendig, raten die Sanitäter, außerdem zu festem, bequemem Schuhwerk.

Ans Autofahren sollte man gar nicht erst denken: Es wird keine Parkplätze auf dem Messegelände geben. Da es keine Sitzmöglichkeiten gibt, sollte man auch eine geeignete Sitzunterlage einpacken. Klappstühle allerdings seien verboten, ebenso wie übrigens Kinderwägen und Tiere.

WM-Module werden zu Papst-Modulen

Die Malteser stehen auf dem Messegelände an acht Unfallhilfsstellen mit Rettungssanitätern und Ärzten zur Verfügung. Auch kostenloses Trinkwasser wird verteilt. Die eindringliche Bitte des Einsatzleiters Christoph Friedrich an alle Pilger lautet: Rettungswege freihalten.

Wegen des gewaltigen erwarteten Ansturms verlangt der Papstbesuch nach ähnlichen Sicherheitsvorkehrungen wie die vergangene Fußball-Weltmeisterschaft. Wolfgang Schäuble, Branddirektor der Berufsfeuerwehr, spricht von "WM-Modulen", die sich bewährt hätten, und nun teilweise übernommen oder angepasst wurden.

So sollen Gefahrenquellen mit Zugangskontrollen heraus gefiltert werden. Am Marienplatz wird das bei allen Straßen, die in den Platz einmünden geschehen. Auf dem Messegelände werden die Eingänge kontrolliert. Entlang der Papamobil-Route wird es dagegen nur "Stichproben" geben.

Vor allem als Schutz für fotografierende Bürger dienen die Gitter-Absperrungen entlang der Papamobil-Route. Ab einem bestimmten Punkt werden hier auch die Fußgänger-Durchlässe geschlossen, und der "Korridor" ist dicht. Nachdem der Papst am Samstag im geschlossenen Konvoi vom Flughafen gekommen ist, wird er am Georgianum, beim Professor-Huber-Platz, in das Papamobil umsteigen.

Dort beginnt der Sicherheitsbereich: Daher werden in der Innenstadt von kommenden Montag an nicht nur Papierkörbe und Pflanzentröge entfernt, sondern auch abgestellte Fahrräder.

Auch im Umland und auf dessen Verkehrswegen werden die Münchner ein wenig Bewegungsfreiheit einbüßen. Umleitungen sowie die genauen Strassen mit absoluten Haltverbote kann man unter nebenstehendem Link erfahren.

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