Shopping-Nacht in München:Kauflaune in der Kühle

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Jazz, brasilianischer Tanz, eine Modepreis-Verleihung: Die Veranstalter der Shopping-Nacht boten Besuchern ein vielfältiges Programm - ähnlich abwechslungsreich war jedoch auch das Wetter.

S. Schwarz

Eng unter der Markise oder dem Sonnenschirm mussten gestern Abend die Gäste der Außenlokale am Marienplatz und im gesamten Innenstadtbereich zusammenrücken.

Denn ähnlich abwechslungsreich, wie es das Programm der dritten Münchner Einkaufsnacht sein sollte, war zum Bedauern vieler Läden und Lokale auch das Wetter: Wind, Regen und kühle Temperaturen herrschten vor, nur ein paar Male blitzten am frühen Abend noch der blaue Himmel und die Sonne über dem Rathaus und den Türmen der Frauenkirche hervor.

Für die Nachtschwärmer, die einen Besuch in die Innenstadt geplant hatten, war es also ratsam, sich nicht nur mit gefülltem Portemonnaie, sondern auch mit Regenschirm und Windjacke zu bewaffnen. Viele ließen sich offensichtlich von dem Schmuddelwetter nicht von einer ausgedehnten Runde durch die Ladenlokale und Einkaufspassagen abhalten.

Zunächst schienen sich die meisten Besucher allerdings eher für das Programm als für die verlängerte Einkaufsmöglichkeit zu interessieren. Für dieses Jahr hatte Wolfgang Fischer, Chef des Marketingvereins City-Partner den Besuchern ein "besonders buntes und anspruchsvolles Kulturprogramm" versprochen.

Ob allerdings die Erwartungen der Veranstalter an die Zahl der Besucher letztlich aufgingen, war zunächst fraglich. "Heute haben wir weniger Gäste als sonst", stellte ein Gastwirt in der Theatinerstraße nüchtern fest. Eine Mitarbeiterin des Oberpollinger zeigte sich am Rande einer Modenschau zuversichtlicher.

"Ich rechne damit, dass es heute noch voll wird", sagte sie. Zwar begegneten einem im äußeren Innenstadtbereich und in den kleineren Gassen zeitweise nur wenige Leute. Aber an den großen Bühnen am Stachus und Marienplatz und den Kaufhäusern war der Andrang groß. Dort bekamen die Passanten vor allem Musik geboten, Klassik beispielsweise vom "kleinsten Sinfonieorchester der Welt", Flamenco und Jazz.

Zusammen mit dem Hauptorganisator City-Partner beteiligten sich rund 300 Unternehmen und Gastronomen an der langen Einkaufsnacht, die auch diesmal wieder bis Mitternacht dauerte. Auf dem Marienplatz versuchte das brasilianische Tanzensemble "Espirito da Danca Brasil", mit exotischen Kostümen und südamerikanischen Rhythmen immerhin eine kleine Sommerbrise heraufzubeschwören.

Galeria Kaufhof veranstaltete am Stachus-Brunnen eine Dessou-Modenschau, das Kaufhaus Oberpollinger bot mit dem "Team Extreme" Artistik am Trapez in seinem Lichthof. Zu einem Höhepunkt des Abends hatten die Veranstalter die Verleihung des Galeria-Modepreises am Marienplatz erklärt. Dort zeigten ausgewählte Jungdesigner der Münchner Modeschule ihre Abschlussarbeiten dem Publikum, begleitet von einer Lasershow.

© SZ vom 05.09.2009 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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