Schwabing:"Nicht zulässig"

Stadt lehnt Nachverdichtung am Theo-Prosel-Weg rundweg ab

Von Ellen Draxel, Schwabing

Die Mieter und Nachbarn der Häuser am Theo-Prosel-Weg 1-3 können vorerst aufatmen. Die Lokalbaukommission (LBK) hat sämtliche Fragen eines Vorbescheidsantrags der TP Grundbesitz GmbH mit "Nein" beantwortet. Der Investor mit Sitz in Grünwald wollte den fünfstöckigen Wohn-Riegel um ein zusätzliches Stockwerk erhöhen und einen niedrigeren, dreigeschossigen Bau mit Gewerbeeinheiten um drei Etagen aufstocken. Außerdem sollten Garagen im Hinterhof zwei ergänzende Stockwerke mit Büros bekommen. Die städtische Genehmigungsbehörde aber bewertet das Vorhaben als "planungsrechtlich nicht zulässig".

Der Grund: Die dargestellten Baukörper seien zwar nicht höher als die Nachbarbebauung, hielten "jedoch das Gebot der Rücksichtnahme zu den gegenüber liegenden Grundstücken der Kathi-Kobus-Straße 19 und 21 nicht ein". Durch die Aufstockungen bekämen die unteren Geschosse der Nachbarn weniger Licht und Sonne, wodurch "die Anforderungen an gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse nicht mehr ausreichend gewahrt" würden. Daher sei auch keine Abweichung wegen Nichteinhaltung der Abstandsflächen möglich. Auch den Wunsch des Eigentümers, die Hofgaragengebäude zu erhöhen, lehnt die LBK ab - mit Verweis auf die "dadurch bedingte, immense Grundstücksversiegelung". Damit beurteilt die Behörde das Vorhaben ähnlich wie zuvor schon die Mieter, die Nachbarn und der Bezirksausschuss. Aus Sicht der Bewohner wäre solch eine Dichte "nicht mehr vertretbar" gewesen, die Nachbarn befürchteten durch die Aufstockung massive "Einschränkungen der Lebensqualität". Westschwabings Lokalpolitiker monierten eine "viel zu dichte und viel zu enge Bebauung für diese Ecke, die schlecht für das Mikroklima" sei. Bereits heute, so das Gremium, würden die Abstandsflächen in diesem Bereich "deutlich überschritten".

© SZ vom 26.02.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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