Schulbeginn:Morgens um sieben ist die Welt wieder in Ordnung

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Liebe Kinder! Ihr könnt euch bestimmt nicht mehr daran erinnern, was das ist, das heute wieder losgeht. Man nennt es Schule, und ihr müsst alle wieder hin. Insgesamt 148 000 von euch trifft es, und die Stadt hat sogar noch neue Lehrer gefunden.

Anja Burkel

Die Sommerferien sind vorbei - für rund 148 000 Kinder und Jugendliche an 350 öffentlichen Schulen in München beginnt heute der Unterricht. Für knapp 10 000 ist es eine Premiere; im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Schulanfänger um 2,23 Prozent leicht gestiegen. Insgesamt besuchen knapp 53 000 Kinder eine Grundschule, etwas mehr als ein Viertel davon sind ausländische Kinder. An nahezu allen Schulen gibt es Mittagsbetreuung.

Sind so müde Männchen! Nach langen, langen Ferien, die insbesondere euren Lehrern gefallen haben werden, beginnt nun wieder die frühe Fron des Frühaufstehens. Für Schüler Eltern - und die Lehrer. (Foto: Foto: dpa)

Im Rahmen des neuen Lehrplans wird es von diesem Schuljahr an Fremdsprachenunterricht an allen 127 Münchner Grundschulen geben. Die meisten davon haben in ihren dritten Klassen Englisch auf dem Stundenplan, sieben Französisch und vier Italienisch. 5300 Grundschüler nehmen im neuen Schuljahr die Mittagsbetreuung in Anspruch. Sie wird von Elterninitiativen organisiert. Das Schulreferat bezuschusst die Betreuung und stellt Räume mit Ausstattung bereit.

Die Zahl der Hauptschüler liegt - nahezu konstant zum Vorjahr - bei 13 630. Fast genau die Hälfte davon sind Ausländer. 840 Schüler besuchen eine von 39 M-Klassen. Der M-Zug führt am Ende der zehnten Klasse zu einem Abschluss, der der Mittleren Reife entspricht. Praxisklassen für eher praktisch begabte Schüler wird es an fünf Hauptschulen geben. Wie das staatliche Schulamt am Montag mitteilte, werden mehr als zwei Drittel der Klassen an Grund- und Hauptschulen maximal 25 Schüler haben. Nur 0,3 Prozent hätten 31 oder 32 Schüler.

Die öffentlichen Gymnasien verzeichnen im neuen Schuljahr, nahezu konstant zum Vorjahr, 29 300 Schüler. Die Zahl der Studierenden am Städtischen Abendgymnasium ist von 336 auf 304 gesunken, die der Studierenden am Städtischen Münchenkolleg von 278 auf 301 gestiegen. Die Klassen sind mit einer Stärke von jeweils 30 Schülern fast voll ausgelastet. An den öffentlichen Realschulen werden 11 600 Schüler unterrichtet, das sind 300 mehr als im Vorjahr. Laut Schulreferentin Elisabeth Weiß-Söllner ist dieser Zuwachs zum Teil auf die flächendeckende Einführung der beliebten sechsstufigen Realschule zurückzuführen, aber auch auf den verstärkten Zustrom von Gymnasiasten. Die Klassenstärke wächst von durchschnittlich 28,7 auf 29,5 Jugendliche. Die städtische Willy-Brandt-Gesamtschule empfängt in diesem Schuljahr 962 Schüler - im Vorjahr waren es 940 -, die schulartunabhängige Orientierungsstufe in der Quiddestraße 742 (Vorjahr: 756).

Zu Unterrichtsbeginn zeigten sich der Leiter des Staatlichen Schulamtes, Günter Gramsamer, und Elisabeth Weiß-Söllner zufrieden mit der Lehrerversorgung: Wie Gramsamer erklärt, stehe an den Grund- und Hauptschulen "für jede Klasse ein Lehrer als Klassenleiter zur Verfügung". Auch an den städtischen Schulen, so Weiß-Söllner, "ist die Unterrichtsversorgung im Wesentlichen gesichert". Es würden rund 100 Lehrer neu eingestellt, weitere 100 mit befristeten Verträgen. Nicht zuletzt auf einen SZ-Bericht hin hätten sich kurzfristig noch Pädagogen beworben. Zu Unterrichtsbeginn könne manches Wahlfach möglicherweise nicht angeboten werden, spätestens zum kommenden Halbjahr schon.

Nach Kürzungen an städtischen Schulen wird der Freistaat im neuen Jahr sowohl eine neue Realschule als auch eine neue Wirtschaftsschule eröffnen. Außerdem übernimmt er das kommunale Angebot der technischen Berufsoberschule. An der städtischen Franz-Auweck-Abendrealschule wird erstmals eine Gebühr von 250 Euro für Oberstufenlehrgänge erhoben - auch dies eine kommunale Sparmaßnahme.

© SZ v. 09.09.2003 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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