Rückkehr nach Rücktritt:Nida-Rümelin erhält Politik-Lehrstuhl

Julian Nida-Rümelin, ehemaliger Münchner Kulturreferent und Kulturstaatsminister, bekommt eine Professur für Politikwissenschaft an der Universität München (LMU).

Martin Thurau

Der 48-jährige Hochschullehrer ist noch vom scheidenden Wissenschaftsminister Hans Zehetmair auf einen Lehrstuhl für Politische Theorie der Gegenwart an das Geschwister-Scholl-Institut (GSI) berufen worden.

Nimmt Nida-Rümelin den Ruf an, folgt er Osteuropa-Expertin Margareta Mommsen nach; der Lehrstuhl allerdings wurde inhaltlich neu ausgerichtet. Mit der Berufung folgte Zehetmair dem Votum der Uni.

Der gebürtige Münchner Nida-Rümelin kehrt im Fall erfolgreicher Verhandlungen an den Ausgangsort seiner Karriere zurück. Nach dem Studium von Philosophie, Physik, Mathematik und Politikwissenschaften in München und Tübingen arbeitete er zwischen 1984 und 1989 zunächst am GSI.

Nach einer Gastprofessur in den USA war Nida-Rümelin von 1991 an Professor am Zentrum für Ethik der Universität Tübingen, bevor er 1993 einen Lehrstuhl für Philosophie an der Universität Göttingen übernahm.

Neben der Hochschullaufbahn machte das SPD-Mitglied auch in der Politik Karriere. 1998 ließ sich Nida-Rümelin in Göttingen beurlauben und trat als städtischer Kulturreferent in München an. Im November 2000 präsentierte ihn Bundeskanzler Gerhard Schröder nach dem Ausscheiden von Michael Naumann als neuen Staatsminister für Kultur im Bundeskanzleramt.

Kurz nach der Bundestagswahl im September 2002, bei der die rot-grüne Koalition ihre Mehrheit verteidigt hatte, erklärte Nida-Rümelin jedoch seinen Rücktritt und kündigte seine Rückkehr an den Lehrstuhl in Göttingen an. Zuvor hatte die dortige Universität mitgeteilt, sie könne ihm seine Stelle nicht länger freihalten.

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