Resolution:Einig im Kampf gegen Rechts

Der Münchner Stadtrat hat eine einhellige Resolution zur Wehrmachtsausstellung veröffentlicht.

Alfred Dürr

Es kommt einer kleinen Sensation gleich, wenn es jetzt im Stadtrat einen Grundkonsens zu dem Reizthema "Wehrmachtsausstellung" gibt. Man erinnert sich an die erste Veranstaltung vor fünf Jahren, als Befürworter und Gegner erbittert aufeinander los schlugen.

Wie 1997 soll es auch jetzt wieder Aufmärsche der Neonazis geben. Doch diesmal nimmt der Stadtrat als Einheit klar und deutlich zu den möglichen Turbulenzen Stellung. Die Bürger sollten am Samstag "mit demokratischen Protesten" zeigen, das nationalistische, rassistische und anti-semitische Parolen keinen Widerhall fänden und dass in München kein Platz für neonazistische Aktivitäten sei.

Der Stadtrat fordert auch zum Besuch der Ausstellung auf und empfiehlt, von den zahlreichen Angeboten des Rahmenprogramms zu der überarbeiteten Dokumentation Gebrauch zu machen. In der einstimmig verabschiedeten Resolution heißt es: "Mitschuld von Teilen der Wehrmacht, vor allem der Führung, an Verbrechen des Nationalsozialismus kann und darf nicht geleugnet werden."

Diese Formulierung erlaubte es dann auch der CSU, die früher immer pauschale Verurteilungen aller Wehrmachtsangehörigen durch die damalige Ausstellung kritisiert hatte, nun zuzustimmen. Alte Grabenkämpfe drohten aufzubrechen, als im Stadtratsplenum noch einmal über 1997 diskutiert wurde. Die Blamage, dass die Resolution keine große Mehrheit gefunden hätte, blieb dem Stadtrat und München erspart.

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