Public Viewing:Ketchup und Majo zum EM-Spiel

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Würstel in österreichischen Nationalfarben, Marillenknödel oder Strudel: Tipps für Fußball-Fans, die für Österreich jubeln wollen.

Michael Tibudd

Selten dürfte sich die Kombination von Ketchup und Majonäse so gut zur Werbung für eine Veranstaltung geeignet haben. Jedoch sind die beiden Tunken wesentliche Zutaten für das "rot-weiß-rote Grillfest". Mit einem solchen will die Kneipe Sisi und Franz in der Kultfabrik möglichst viele Zuschauer beider Nationalitäten zum Länderspielschauen anlocken, wenn am Montagabend von 20.45 Uhr an Deutschland und Österreich um das Weiterkommen ins Viertelfinale der Fußball-EM spielen.

(Foto: Foto: dpa)

Schon von 17 Uhr an gibt es Würstel in österreichischen Nationalfarben, und die Hauptsache, nämlich das Spiel, wird mit österreichischem Kommentar übertragen. Den Verlierern versprechen die Veranstalter je eine kostenlose "Trostwurst" (Grafinger Straße 9).

Zumindest rot-weiß-rote Fahnen und ein einseitig pro-österreichisches Gastgeberteam können Besucher beim Bärenwirt in Neuhausen erleben. Wirt Herbert Straßmair hat zum Spieltag ein Steirer Wurzelfleisch auf die Karte genommen - gekochte Schweineschulter mit Gemüse und Kren. Gäste jeglicher Herkunft sollen das Geschehen in Wien über den Bildschirm verfolgen können.

Der österreichische Chef des Hauses gibt sich vor dem Spiel indes in landestypischem Pessimismus: "Normalerweise gewinnen die Deutschen", sagt Straßmair, "aber man hofft natürlich" (Wendl-Dietrich-Straße 24).

Profitieren will vom EM-Fieber auch Marktwirt Heiko Helbig. In der Gaststätte in der Innenstadt allerdings muss oder kann der Gast auf durchweg österreichisches Personal verzichten. Sieg, Unentschieden oder Niederlage lässt sich hier aber zumindest bei klassisch österreichischer Kost betrachten.

Vom Wiener Schnitzel über das Backhendl bis zum Tiroler Speck reichen die deftigen Angebote. Mit Mehlspeisen wie dem Marillenknödel oder diversen Strudelvarianten lässt sich jedes Ergebnis versüßen. 140 Plätze im Restaurant, dazu ein Garten - der Wirt fühlt sich gerüstet (Heiliggeiststraße 2).

Dass der Platz an Orten, die sich auf Österreichisches spezialisiert haben, durchaus eng werden könnte, zeigt das Beispiel Ö-Eins in der Herzogstraße: "Restlos ausgebucht", heißt es von dort, "keine Chance". Ausweichmöglichkeit könnte der Nockherberg sein. Die TV-Übertragung dort wird immerhin vom österreichischen Konsulat mitveranstaltet.

© SZ vom 16.06.2008 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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